Liebe Leserinnen und Leser, im Ratgeber „Umsatzsteigernd präsentieren“ haben Sie bislang erfahren,
In den folgenden drei Leseminuten erfahren Sie, wie Sie wichtige Botschaften ohne großen Aufwand auch mittels farbiger Slide-Gestaltung bei Ihrem Publikum verankern. Menschen sind visuelle Wesen; dem sollten Sie gerecht werden, wenn Sie als Präsentator überzeugen möchten. Die Farbgebung ist mitentscheidend dafür, wie Ihr Publikum Ihre Präsentation versteht und an welche Botschaften es „abspeichert“. Viele Präsentatoren präsentieren nahezu „farblos“ oder führen ihr Publikum mit falschen Farbgebungen auf die falsche Fährte. Das soll Ihnen nicht passieren.
Präsentieren auch Sie häufig Slides mit vielen Daten in Form von Zahlen(-tabellen), Liniencharts, Balken- oder Tortengrafiken? Dann stehen vielleicht auch bei Ihnen mitunter 15,20 oder gar 30 Daten auf einem Slide: Jahreszahlen, KPIs, Wertpapier-Performancezahlen et cetera. Wenn Ihr Publikum mehr als fünf Sekunden braucht, um die wichtigsten drei, vier Daten zu erkennen, haben Sie etwas falsch gemacht. Denn dann muss es danach suchen, ist von Ihren Worten abgelenkt und es geht Ihnen ruckzuck verloren. Zu viele Daten pro Slide schaden dem Publikumsverständnis, schwächen Sie als Redner – und damit Ihre Überzeugungskraft.
Geben Sie deshalb Klasse statt Masse den Vorzug und bedenken Sie: Wenn das Publikum Ihre Daten-Slides während Ihrer Präsentation auf dem Flatscreen oder an der Beamerwand sieht, hat es in aller Regel keine Zeit, sich in größere Datenmengen zu vertiefen. Das machen vor allem Leser gedruckter Studien. Überfrachtete Daten-Slides bringen selbst interessierte Zuschauer schnell aus dem Konzept – und manchmal sogar geübte Redner.
Aber welche Daten sind nun „Klasse“ und wie filtern Sie sie aus den zur Verfügung stehenden Daten heraus? Beantworten Sie sich dafür diese drei Fragen:
Denken Sie immer daran: Um Daten gehirngerecht und zielgenau rüberzubringen, müssen Sie Ihnen eine Bedeutung (Kernbotschaft/Fazit) geben. Es geht nicht um die Daten selbst, sondern um ihre Bedeutung! Wenn Sie die Bedeutung herausgearbeitet haben, wird Ihnen die Datenauswahl viel leichter fallen als vorher. Bereiten Sie die ausgewählten Daten nun so auf, dass Ihr Publikum sie schnell erkennen, leicht verstehen und in Ihrem Sinne interpretieren kann. Und das geht so:
Zunächst: Zahlen, Zahlentabellen, Datengrafiken und Texte müssen einen Kontrast zum Slide-Hintergrund bilden, damit Ihr Publikum sie gut sehen kann. Farbpsychologen haben herausgefunden, dass schwarze Schrift auf gelbem Grund die beste Fernwirkung hat. Allerdings passt diese Kombination in kaum ein Corporate Design – und kommt deshalb selten in Frage. Die beste Nahwirkung hatschwarze Schrift auf weißem Grund, weshalb diese Kombination für Texte im Internet und für Printprodukte wie Zeitungen und Bücher verwendet wird.
Eine gute Nahwirkung mit Ihrer Präsentation erzielen Sie, wenn Sie Ihre Slides mit einer relativ großen Schrift betexten (s. Teil 4 dieser Blogserie). Soll heißen: Schwarz auf Weiß (oder hellgrau) geht für Präsentationsredner immer.
Besonders positiv wahrgenommen wird der Farbpsychologie zufolge übrigens weiße Schrift auf blauem Grund (Nivea-Style), während Leser weiße Schrift auf rotem Grund eher als Warnung verstehen. Rotgedrucktes wirkt eher unwichtig. Und je farbiger die Schrift, desto unwichtiger erscheinen die damit vermittelten Botschaften. Sie wirkt dann halt beliebig.
Dasselbe gilt zum Beispiel für Balken- und Tortendiagramme, deren einzelne Balken und Tortenteile relativ starke verschiedene Farben haben.
Besser gestalten Sie Ihre Daten so: Färben Sie nur jene Datenzahlen, Einzelbalken, Tortenteile, Tabellenspalten oder Chartlinien kräftig (also kontrastreich), die Ihr Fazit/Ihre Kernbotschaft am meisten verstärken und die sich Ihr Publikum unbedingt merken soll (ein bis höchstens vier Elemente pro Folie). Wenn Sie die entsprechenden Slides zeigen, schaut das Publikum sehr schnell auf die hervorgehobenen Daten und versteht sofort, dass diese Daten am wichtigsten sind. So steuern Sie den Blick und das Denken Ihres Publikums!
Ein paar Detailvorschläge:
Achtung: Die Farben, die Ihr Computerbildschirm Ihnen zeig, können an der Beamerwand anders aussehen. So kann Gelb zu Orange oder Rot eher Braun werden. Das liegt daran, dass die meisten Computermonitore einen größeren Kontrastumfang bieten als Projektoren. Dieses Problem können Sie lösen, indem Sie den Beamer kalibrieren (sollten Sie die Möglichkeit und das technische Wissen haben). Praxistipps dafür finden Sie im Internet, wenn Sie nach „Beamer kalibrieren“, „Farben am Beamer einstellen“ oder ähnlichem suchen.
Last but not least empfehle ich Ihnen aus der Vielzahl guter Bücher zum Thema noch zwei Exemplare, die Lust auf Präsentationsgestaltung machen und viel nützliches Wissen leicht verständlich vermitteln:
Viel Erfolg!
Mario Müller-Dofel
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