ETF Securities Marktüberblick September 30, 2014
Die weltweiten Aktienmärkte und zyklische Metalle beendeten die letzte Woche im Minus, da die europäischen und amerikanischen Einkaufsmanagerindexdaten, die US-Aufträge für langlebige Gebrauchsgüter sowie der deutsche IFO-Index enttäuschten. Aufgrund von besser als erwarteten chinesischen Einkaufsmanagerindexdaten konnten China A-Aktien dem Trend trotzen. In dieser Woche werden die amerikanischen Arbeitsmarktdaten im Fokus stehen, da der Markt mit Hilfe dieser Daten die Möglichkeit austestet, ob die amerikanische Wirtschaft für eine mögliche Zinserhöhung im 1. Halbjahr 2015 bereit wäre. Ein starkes Ergebnis wird den US Dollar stärken, was Rohstoffe wahrscheinlich unter Druck bringen wird.
Mittelfristig glauben wir aber, dass sich die amerikanische Wirtschaftskraft letztendlich positiv auf das weltweite Wachstum und die Rohstoffnachfrage auswirken wird. Daher sehen wir die derzeitigen Rohstoffpreise als einen guten Einstieg.
Rohstoffe
Ausbreitung von Ebola Virus treibt Kakaopreis
Durch die günstigen Preise finden sich zunehmend spekulative Investoren in den ersten Rohstoffen wieder, besonders in Agrarkörben und Silber signalisieren die Zuflüsse eine mögliche Trendwende. Trotzdem fielen die meisten Rohstoffpreise in der vergangenen Woche weiter und mussten durch die negativen Aussichten weitere Abflüsse hinnehmen. Vor dem Hintergrund eines möglicherweise strikteren Kurses der Federal Reserve (FED) im Jahr 2015 bleibt Gold weiterhin unter Druck.
Die anhaltende Besorgnis über Chinas Wirtschaftsaussichten hat ebenso die Performance von Industriemetallen und industrieabhängigen Edelmetallen belastet. Da die spekulativen Short-Positionen in vielen Rohstoffen ihre Allzeithochs erreicht haben, glauben wir, dass bei einsetzen auch nur geringster positiver Nachrichten diese Short-Positionen gedeckt werden müssten und eine Rallye damit ausgelöst werden könnte. In den kommenden Wochen dürften Investoren daher ihre Long-Positionen wieder aufbauen, da die meisten Rohstoffe nahe deren Produktionskosten gehandelt werden. So haben Investoren nach einem längeren Zeitraum des Aufbaus von Short Gold Positionen vergangene Woche mit $48 Millionen die höchsten Ausflüsse aus diesem Produkt seit Auflage getätigt.
Da die indonesische Regierung das Verbot von Erzexporten weiterhin aufrechterhalten will, sahen Long Nickel ETPs Zuflüsse von $1,4 Millionen. Nach den enttäuschenden Einkaufsmanagerindexdaten und ebenso enttäuschenden Daten für langlebige Gebrauchsgüter, fielen die Preise für Nickel zusammen mit anderen Industriemetallen trotzdem. Generell wurden die Preise der meisten Industriemetalle von den schwächer als erwarteten US-Einkaufsmanagerindexdaten negativ beeinflusst.
Aufgrund Bedenken über eine weitere Ausbreitung von Ebola, stieg der Preis von Kakao um 10% in den letzten zwei Wochen. Nach den Gewinnen der letzten Woche von 5,4%, wird der Preis für Kakao wahrscheinlich noch weiter steigen, Da Afrika der weltweit größte Kakaoproduzent mit 70% Anteil am Kakaoangebot ist, könnte eine weitere Ausbreitung von Ebola daher das weltweite Angebot schmälern.
Aktien
China A-Aktien trotzen dem weltweiten Abwärtstrend der Aktienmärkte
Aufgrund der besseren chinesischen Einkaufsmanagerindexdaten im September, konnte der MSCI China A Index in der letzten Woche um 0,9% zulegen. Die Daten aus der Eurozone und von USA enttäuschten hingegen wieder. Seit Ende Juli wurde der MSCI China A Index über seinen 50- und 200-Tage-gleitenden Durchschnittswerten gehandelt, was mittelfristig steigendes Potential darstellen könnte.
Unterdessen verstärkten die schwächer-als-erwarteten Konsumklimaindexdaten der Universität Michigan den Druck auf den Russell 2000 Index, welcher in der letzten Woche um 4,2% fiel. Bedenken hinsichtlich der Effektivität und Rolle der EZB weiteres Wachstum in der Eurozone zu generieren, haben die europäischen Aktienmärkte belastet.
Währungen
Wachstumssorgen und Volatilität belasten Rohstoffwährungen – weitere Verluste möglich.
Die sogenannten Rohstoffwährungen, welche die Währungen der größten Rohstoffproduzenten wie Australien, Neuseeland, Kanada und Norwegen beinhalten, schnitten in der vergangenen Woche unter anderem aufgrund schwächerer Rohstoffpreise am schlechtesten ab (teilweise ein Spiegelbild der Erwartung an das Weltwirtschaftswachstums).
Aufgrund des unklaren Zinsumfeldes und insbesondere einer eventuellen US-Zinserhöhung im nächsten Jahr, stieg die Volatilität in einer Reihe von verschiedenen Anlageklassen, einschließlich des Währungsmarkts.
Wenn die Ölpreise sich erholen sollten, könnten der kanadische Dollar und die norwegische Krone vor einer möglichen Trendwende stehen. Wir erwarten allerdings, dass beide Währungen vor einer weiteren Schwäche stehen.
Die Wachstumssorgen in China werden wahrscheinlich den AUD belasten. Nachdem die neuseeländische Zentralbank bekannt gegeben hat, dass sie die seit sieben Jahren größte Mengen an Währungen verkauft hat, um die Inflation zu bremsen, wird den NZD wahrscheinlich weiter schwächen.