Sehr geehrte Damen und Herren,
die weltweit gezahlten Dividenden stiegen 2014 um 10,5% auf die Rekordsumme von USD 1,167 Billionen. Das geht aus dem aktuellen Global Dividend Index von Henderson Global Investors hervor.
Für die globalen Dividenden war 2014 ein Rekordjahr, doch der kräftige Anstieg des US-Dollars sorgt für Wolken am Horizont
Das zugrunde liegende Wachstum, also der um großzügige Sonderdividenden, Währungsbewegungen und andere Effekte bereinigte Wert, war mit 8,8% immer noch robust. Der HGDI kletterte bis Ende 2014 auf 159,9. Damit sind die Dividendenzahlungen innerhalb von nur fünf Jahren um fast 60% gestiegen.
Die wichtigsten Fakten:
- Die weltweiten Dividenden erreichen 2014 die Rekordsumme von USD 1,167 Billionen.
- Der Henderson Global Dividend Index steigt auf 159,9. Damit haben sich die Ausschüttungen seit 2009 um fast 60% erhöht.
- Die USA bleiben der Hauptmotor des globalen Dividendenwachstums – der Zuwachs ist dort größer als Japans gesamte Ausschüttungen im Jahr 2014.
- Im schwachen 4. Quartal fallen die ausgewiesenen Dividenden indessen um 1%; Grund dafür ist der kräftige Anstieg des US-Dollars.
- Europa (ohne VK) verzeichnet ein ausgewiesenes Wachstum von 12,3%, zu dem vor allem Spanien und die Schweiz wichtige Beiträge leisten.
- Für 2015 erwartet Henderson Dividendenzahlungen in Höhe von USD 1,176 Billionen – wegen des starken Dollars und der gesunkenen Ölpreise wurde die Prognose nach unten korrigiert.
Der Höhenflug des US-Dollar schmälerte die Ausschüttungen im 4. Quartal um USD 10,9 Milliarden, da die weltweit vereinnahmten Dividenden zu einem niedrigeren Wechselkurs in Dollar umgerechnet werden mussten. Dadurch blieb die Gesamtsumme für 2014 knapp unter Hendersons Vorhersage.
Die USA waren 2014 der Hauptmotor des globalen Dividendenwachstums. Gegenüber 2013 stieg ihr Beitrag um beeindruckende USD 52 Milliarden (17% ausgewiesenes, 15,6% zugrunde liegendes Wachstum). Dieser Zuwachs ist größer als die Summe, die japanische Firmen im gesamten Jahr 2014 ausgeschüttet haben. Negativ war die Dividendenentwicklung nur im amerikanischen Bergbausektor – alle im HGDI notierten Unternehmen des Sektors kürzten ihre Ausschüttungen.
In sämtlichen anderen Branchen wurden die Dividenden erhöht. Der kräftige Aufschwung der US-Wirtschaft spiegelte sich in den Unternehmensgewinnen wider.
Die Schwellenländer verzeichneten einen Rückgang der ausgewiesenen Dividenden um 11,7%. Bei Ausklammerung von Währungs- und anderen Faktoren ergab sich jedoch ein zugrunde liegendes Wachstum von 8,5% gegenüber dem Vorjahr. Von den BRICS-Staaten konnte nur China ein positives Wachstum ausweisen. Auf das Land entfällt der größte Teil der Dividenden aus Schwellenländern, während besonders Russland und Brasilien von wirtschaftlichen Problemen geplagt waren. Die asiatisch-pazifische Region (ohne Japan) verzeichnete einen Zuwachs von 2,9% (zugrunde liegendes Wachstum: 4,9%). In Australien wurde ein kräftiges zugrunde liegendes Wachstum durch den fallenden australischen Dollar zunichte gemacht. Die Aktionäre in Hongkong konnten sich unterdessen über üppige Sonderdividenden freuen.
Für Europa (ohne VK) war 2014 ein hervorragendes Jahr. Zum Anstieg der ausgewiesenen Dividenden um 12,3% (zugrunde liegendes Wachstum: 6,0%) leisteten Spanien, die Schweiz, die Niederlande und Frankreich sehr positive, Deutschland und Italien dagegen enttäuschende Beiträge. Frankreich ist der größte Dividendenzahler in Europa (ohne VK), mit einem Anteil von einem Viertel an den gesamten in der Region gezahlten Dividenden. Die Ausschüttungen in Höhe von USD 55,9 Milliarden übertrafen das Vorjahresergebnis auf ausgewiesener Basis um 7,3% (zugrunde liegendes Wachstum: 4,8%). Den zweitgrößten Beitrag leistete Deutschland, wo die ausgewiesenen Dividenden jedoch nur um 3,1% auf USD 37,5 Milliarden zulegten und auf zugrunde liegender Basis um 3,9% fielen. Europas drittgrößter Dividendenzahler, die Schweiz, konnte ein rasantes Wachstum um 18,0% auf USD 32,4 Milliarden ausweisen (zugrunde liegendes Wachstum: 8,2%), während Spanien, die Nummer 4, mit einem Plus von 24,3% (zugrunde liegendes Wachstum: 11,5%) auf USD 31,2 Milliarden unter den großen Märkten den stärksten Anstieg verbuchte. Italien ist gemessen an der Größe seiner Volkswirtschaft nur ein kleiner Dividendenzahler. Unter den großen europäischen Staaten verzeichnet das Land seit 2009 die schwächste Performance. Die ausgewiesenen Dividenden wuchsen um 1,6% auf USD 12,6 Milliarden, das zugrunde liegende Wachstum betrug jedoch -2,1%. Italiens Dividendenzahlungen liegen auf Dollarbasis noch deutlich unter dem Niveau von 2009, 2010 und 2011. Die Niederlande meldeten Ausschüttungen in Höhe von USD 7,9 Milliarden, was einem ausgewiesenen Plus von 9,3% entsprach (zugrunde liegendes Wachstum: 5,6%). Fast alle niederländischen Unternehmen zahlten ihren Aktionären 2014 höhere Dividenden als im Vorjahr.
In Japan stiegen die Ausschüttungen trotz der Yen-Schwäche um 5,9%. Das zugrunde liegende Wachstum betrug 14,8%, ein solides Ergebnis.
Im Branchenvergleich zeigten sich erhebliche Unterschiede. In den Technologie- und Konsumbranchen war 2014 ein sehr gutes Dividendenjahr, bei den Versorgern und im Bergbau war das Gegenteil der Fall. Wegen der gesunkenen Rohstoffpreise kürzten die Bergbauunternehmen ihre Ausschüttungen im dritten Jahr in Folge.
Vor dem Hintergrund des Ölpreisverfalls im 4. Quartal verdienen die Öldividenden besondere Aufmerksamkeit. Sie stiegen 2014 um 5,8% auf USD 134,1 Milliarden. Damit leistete der Ölsektor im Branchenvergleich den zweitgrößten Beitrag. Weitere Zuwächse dürften 2015 jedoch schwerer zu erzielen sein.
Alex Crooke, Head of Global Equity Income bei Henderson Global Investors, sagt:
„Für ertragsorientierte Anleger war 2014 ein ausgezeichnetes Jahr. Motor des Dividendenwachstums waren die Industrienationen. Nach einer so guten Performance im zurückliegenden Jahr erwarten wir für 2015 eine Atempause. Seit der Vorstellung unserer Prognose für 2015 haben sich drei Dinge verändert. Erstens haben sich die Aussichten für die Weltwirtschaft eingetrübt, zweitens ist der Ölpreis auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren gefallen, und drittens hat der US-Dollar stark an Wert gewonnen.
Wir erwarten nicht, dass Ölfirmen aus Industriestaaten ihre Dividenden 2015 kürzen werden, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Produzenten aus Schwellenländern in diesem Jahr auf schrumpfende Gewinne mit deutlich niedrigeren Ausschüttungen reagieren werden.
Insgesamt gehen wir nun für 2015 von einem Anstieg der ausgewiesenen Dividendenzahlungen um nur 0,8% auf USD 1,176 Billionen aus.
Wechselkursbewegungen haben keinen großen Einfluss auf die Fähigkeit von Unternehmen, den Aktionären auf längere Sicht steigende Dividenden zu zahlen. Unsere Untersuchungen zeigen, dass ihr Effekt langfristig vernachlässigt werden kann. Zum globalen Dividendenwachstum um 60% seit 2009 haben Währungsbewegungen nur 0,3% beigetragen. In einzelnen Jahren können Wechselkursschwankungen das Ergebnis natürlich stark beeinflussen. So werden sich in US-Dollar rechnende Anleger 2015 mit etwas geringeren Zuwächsen als 2014 begnügen müssen. Dagegen sollten sich britische Anleger, die in internationale Aktien investieren, auf Basis der aktuellen Wechselkurse auf ein ausgewiesenes Dividendenwachstum von 6,6% und Anleger in der Eurozone auf ein Wachstum von 8,8% freuen können – in beiden Fällen dürfte dies wesentlich mehr sein als das, was die jeweiligen nationalen Märkte erwarten lassen. Das zeigt einmal mehr, wie sinnvoll eine globale Strategie der ertragsorientierten Geldanlage ist.“
Den ausführlichen, vollständigen Report sowie ein Foto von Alex Crooke entnehmen Sie bitte dem Anhang.
Weitere Informationen erhalten Sie auch über folgende Webseite:
https://www.henderson.com/chpa-de/campaign/6/henderson-global-dividend-index
Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Viele Grüße, Joachim Althof
Joachim Althof
GFD Finanzkommunikation
Tel.: 089/2189 7087
althof@gfd-finanzkommunikation.de
Methodologie
Henderson analysiert jedes Jahr die von den 1.200 größten Unternehmen nach Marktkapitalisierung (Stand: 31.12. des Vorjahrs) ausgeschütteten Dividenden. Die Dividenden werden am Tag der Ausschüttung im Modell erfasst. Sie werden brutto nach der am Ausschüttungsdatum festgestellten Anzahl der Aktien berechnet (das ergibt einen Näherungswert, da die Unternehmen in der Praxis den Wechselkurs kurz vor dem Ausschüttungstermin festsetzen) und zum dann gültigen Wechselkurs in USD umgerechnet. Werden Gratisaktien angeboten, wird angenommen, dass die Anleger zu 100% für Bargeld optieren. Durch dieses Vorgehen wird die Barausschüttung leicht überbewertet, doch nach unserer Auffassung ist dies die proaktivste Methode des Umgangs mit Gratisaktien. An den meisten Märkten macht das keinen wesentlichen Unterschied; an manchen, insbesondere europäischen Märkten, ist der Effekt jedoch größer. Spanien ist dafür ein gutes Beispiel. In Streubesitz befindliche Aktien werden von dem Modell nicht berücksichtigt, da es in ihm darum geht, die Dividendenzahlungsfähigkeit der größten börsennotierten Unternehmen der Welt ungeachtet der Zahl ihrer Aktionäre zu erfassen. Die Dividenden auf Aktien von Firmen, die nicht zu den „Top 1.200“ gehören, haben wir anhand der Durchschnittshöhe dieser Zahlungen im Vergleich zu den während des 5-Jahreszeitraums ausgeschütteten Dividenden von Großunternehmen (die veröffentlichten Ertragsdaten entnommen wurden) geschätzt. Das heißt, sie werden als fester Anteil von 12,7% der gesamten Dividendenzahlungen der globalen „Top 1.200“-Unternehmen geschätzt und wachsen deshalb in unserem Modell im gleichen Tempo. Wir brauchen dadurch keine nicht belegten Annahmen über die Wachstumsrate der Dividenden dieser kleineren Unternehmen zu treffen. Alle Rohdaten wurden von Exchange Data International zur Verfügung gestellt. Die Analyse nahm Henderson Global Investors vor.
Über Henderson Global Investors
Henderson Global Investors, eine hundertprozentige Tochter der Henderson Group, ist eine weltweit tätige Anlageverwaltungsgesellschaft mit erstklassiger Reputation und einer Geschichte, die bis ins Jahr 1934 zurückreicht. Henderson managt ein Anlagevermögen von GBP 79,9 Milliarden (Proforma-Angabe mit Stand 1.10.2014) für Kunden im Vereinigten Königreich, in Kontinentaleuropa, der asiatisch-pazifischen Region und Nordamerika. Die Zahl der Beschäftigten des Unternehmens beträgt ca. 900 weltweit. Zu Hendersons Kunden zählen Privatanleger, Privatbanken, externe Vertriebspartner, Versicherungen, Pensionskassen, staatliche Organe und Unternehmen der Privatwirtschaft. Als reiner Anlageverwalter bietet Henderson eine Produktpalette, die von Aktien und Anleihen über Multi-Asset-Produkte bis hin zu alternativen Investments wie Private Equity, Immobilien und Hedgefonds reicht.