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Strategiewechsel mit Signalwirkung

Markets and NewsStrategiewechsel mit Signalwirkung

Fondsmanager wenden sich geschlossen von US-Aktien ab

Die Fondsberater eines globalen Mischfonds setzen ein deutliches Zeichen: Angesichts zunehmender politischer Risiken und überhöhter Bewertungen verabschieden sie sich vollständig von US-Aktien.

Der Entschluss kam nicht aus heiterem Himmel, sondern ist das Ergebnis einer länger gereiften Analyse geopolitischer Spannungen, wirtschaftlicher Unwägbarkeiten und marktpsychologischer Entwicklungen. Die Fondsberater des aktiv gemanagten weltweit anlegenden Mischfonds reagierten auf das Comeback von Donald Trump in der politischen Arena – und damit auf eine Handelspolitik, die sie als „unberechenbar und langfristig schädigend für die Weltwirtschaft“ einstufen.

Vertrauensverlust als Auslöser

„Die Glaubwürdigkeit der USA als verlässlicher Partner in globalen Handelsbeziehungen ist stark beschädigt“, so Max Stillger, Geschäftsführer der MB Fund Advisory GmbH. In der Konsequenz habe auch das Vertrauen in die Stabilität und Integrität der US-Kapitalmärkte gelitten. Diese Einschätzung hatte konkrete Folgen: Es wurden auf einen Schlag sämtliche US-Aktienpositionen aus dem Portfolio veräußert – darunter prominente Namen wie Berkshire Hathaway, Paypal, Kraft Heinz und Paramount.

Besonders bemerkenswert ist dabei der Verkauf von Berkshire Hathaway, einem Unternehmen, das in der Vergangenheit zu den festen Ankerpositionen zählte. „Die Entscheidung ist uns alles andere als leicht gefallen“, erläuterte Thilo Müller (im Bild rechts). „Aber wenn sich die Spielregeln ändern, muss man auch bei den vermeintlich unantastbaren Titeln neu denken.“

Geringe US-Gewichtung begünstigt vollständigen Ausstieg

Bereits vor dem Strategiewechsel war der US-Anteil mit rund 9 Prozent vergleichsweise niedrig – ein Ausdruck der seit Längerem gepflegten Skepsis gegenüber den hoch bewerteten US-Technologiewerten und dem dortigen Marktumfeld. Der nun vollzogene Schritt war deshalb taktisch leicht umsetzbar, sendet jedoch ein klares Signal an den Markt: Die Kapitalmarktstrategie der MB Fund Advisory ist nicht nur auf langfristige Substanzwerte ausgerichtet, sondern berücksichtigt auch geopolitische Risiken bei der Umsetzung im Fondsmanagement.

Stattdessen: Qualitätswerte aus Europa

Mit dem Abzug aus den USA einher geht eine konsequente Umschichtung in europäische Qualitätsaktien. Diese bieten nicht nur attraktivere Bewertungen, sondern auch einen stabileren regulatorischen Rahmen. „Unsere Aufgabe ist es nicht, politische Entwicklungen zu kommentieren, sondern deren wirtschaftliche Konsequenzen zu antizipieren und im Portfolio abzubilden“, erklärt Max Stillger (im Bild links).

Bild © MB Fund Advisory GmbH

Pro BoutiquenFondsDieser Beitrag erschien zuerst bei Pro BoutiquenFonds