Trump bringt Reprivatisierung zurück auf die Agenda
Mit einer einzigen Äußerung hat Donald Trump am gestrigen Abend eine alte Debatte neu entfacht – und gleichzeitig den Kursverlauf zweier Hypothekenfinanzierer an der Wall Street massiv beeinflusst. Der US-Präsident kündigte an, die Reprivatisierung von Fannie Mae und Freddie Mac „ernsthaft zu prüfen“. Der Markt reagierte prompt: Die Aktienkurse beider Institute explodierten im nachbörslichen Handel.
Systemrelevante Akteure im US-Immobilienmarkt
Fannie Mae (Federal National Mortgage Association) und Freddie Mac (Federal Home Loan Mortgage Corporation) gelten als systemrelevante Größen im US-Immobilienmarkt. Ihr Geschäftsmodell besteht darin, Hypothekenkredite von Banken aufzukaufen, zu bündeln und anschließend in Form von Wertpapieren an Investoren zu veräußern. So erhöhen sie die Liquidität und senken die Kreditkosten für Hauskäufer. Seit der Finanzkrise 2008 stehen beide unter staatlicher Kontrolle.
Fondspositionierung: Frühzeitig investiert
Laut Analystenschätzungen könnte eine vollständige Privatisierung einen Erlös von rund 300 Milliarden US-Dollar generieren – ein Beitrag, der angesichts des US-Haushaltsdefizits politisch hochrelevant wäre.
„Seit feststand, dass Donald Trump eine realistische Chance hat, wieder Präsident der Vereinigten Staaten zu werden, haben wir auf Veranstaltungen betont, dass POTUS den ‚größten Deal aller Zeiten‘ – die Reprivatisierung von Fannie Mae und Freddie Mac – nicht liegen lassen wird.“
Christian Köpp (i.B.), Oberbanscheidt & Cie.
Der westlichste Vermögensverwalter Deutschlands, die Fondsboutique Oberbanscheidt & Cie. aus Kleve, hatte erneut frühzeitig reagiert: Bereits im November 2024 wurde Fannie Mae bei rund 2,50 US-Dollar ins Portfolio aufgenommen. Die Positionierung erfolgte im Rahmen eines Value-Ansatzes mit Fokus auf politische Wendepunkte und Sondersituationen.
Unabhängige Strategie mit klarem Fokus
Das Fondsmanagement-Team agiert benchmarkunabhängig und nutzt aktiv makroökonomische Trends und politische Katalysatoren. Neben klassischen Value-Titeln und Langfristanleihen zählen auch gezielt identifizierte Sondersituationen wie Fannie Mae zum Repertoire der Manager.
„Unsere Investoren wird es freuen – wir sind früh dabei gewesen. Und der politische Rückenwind für diese Position dürfte so schnell nicht abreißen.“
Marco Jansen, Oberbanscheidt & Cie.
Auch in früheren Marktphasen konnte sich das Konzept von Oberbanscheidt & Cie. erfolgreich abkoppeln – etwa während der Zinswende mit Hilfe von langlaufenden Anleihen oder der geopolitischen Spannungen seit Beginn des Ukrainekriegs durch eine hohe Gewichtung von Rüstungsaktien.
In der Fondsperformance schlug sich dies immer wieder deutlich nieder, daher war die Auszeichnung mit dem Boutiquen Award 2024 in der Kategorie ‚Multi Asset ausgewogen‘ wenig verwunderlich.
Bild © Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH
