Friday 22-Sep-2023
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Aktien: Nach gutem Start in die „Corona-Baisse“

OpinionsAktien: Nach gutem Start in die „Corona-Baisse“

Um es gleich vorweg zu nehmen, die Performance der Aktienbörsen in der letzten Februarwoche war sehr schwach, mit Verlusten von 5 bis über 10 % in einer Woche. Die Marktvolatilität, der gängige Risikofaktor, sprang ruckartig an, das induzierte weitere Verkäufe. Das Drama hatte nur einen Namen: COVID-19 und dessen mittlerweile globale Ausbreitung.

Die vorläufige Beilegung des Handelsstreits und die dadurch wieder aufkommende Konjunkturhoffnung in China sind vorerst verflogen, wobei China und Asien eine bessere Wertentwicklung als Europa aufweisen. Wachstumsprognosen werden nun laufend korrigiert und vereinzelt werden kurzfristige Gewinnwarnungen veröffentlicht.

Wobei, das ist bereits fast in Vergessenheit geraten, einige Indizes Mitte Februar noch Höchststände aufweisen konnten, der US-Markt mit All-Time-High. So gesehen sind die Verluste seit Jahresbeginn weniger dramatisch.

Rohstofflastige Indizes wie Russland (damit Osteuropa) oder Lateinamerika, dort über die Währung, sind im aktuellen Szenario besonders betroffen.

Die vollständige Ausgabe von Raiffeisen Capital Management’s märkte | unter uns finden Sie links als PDF.

Aktien USA und Europa: Gewinnwachstum abgeflaut

Wie die Grafik zeigt, ist das Gewinnwachstum in den USA aktuell bei null und in Europa sogar negativ. Dies ist einerseits auf Basiseffekte zurückzuführen – etwa auf die vergangene US-Steuerreform –, andererseits auf die schwächelnde globale Konjunktur in 2019, Stichwort Handelskonflikt.

Grundsätzlich wurde für 2020 sowohl eine Belebung des globalen Wachstums ausgehend von China als auch ein damit verbundenes hohes einstelliges Gewinnwachstum erwartet. Dieses positive Szenario ist durch die Folgen des Virusausbruchs wohl nicht mehr aufrecht zu halten.

Die starke Performance der Technologie-Branche war nicht auf einige wenige Titel und auch nicht auf die USA begrenzt, in allen Regionen war die Kursentwicklung der Tech-Unternehmen schon länger weit besser als die der jeweiligen lokalen Märkte. Lediglich in den Emerging Markets startete diese Outperformance verzögert. Wir halten die jüngsten Rückschläge nur für temporär und gehen vorerst weiter von einer besseren relativen Performance des Technologiesektors aus.

Emerging Markets: Rückfall zu befürchten

In der zweiten Jahreshälfte 2019 hatte sich konjunktureller Optimismus breitgemacht. Auch bei der Gewinnentwicklung, insbesondere im asiatischen Raum, hatte sich das zwischenzeitlich manifestiert. Mit der Virusepidemie hat sich dies nunmehr deutlich verändert und die Erwartung bezüglich der Unternehmensdaten verschlechtert sich zusehends, steht doch China als große Volkswirtschaft praktisch seit Wochen still. Damit verwundert es auch nicht, dass Schwellenländeraktien wieder global unter Druck kommen.