Tuesday 16-Apr-2024
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Aktien USA und Europa: Wieder im Bann des Handelskonflikts

OpinionsAktien USA und Europa: Wieder im Bann des Handelskonflikts

Hat das Pendel Anfang Mai, nach dem starken Aufschwung und den All-Time-Highs einiger US-Aktienindizes, den oberen Totpunkt gefunden und schwingt nun zurück?

Mit der neuerlichen Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China, ausgelöst durch Ankündigung und Umsetzung von US-Zollerhöhungen, sind nun wieder Unruhe und Konjunkturbefürchtungen aufgetreten. Im Mai sind daher einige Märkte stark unter Druck geraten, darunter – verständlich – China und der asiatische Raum. Aber auch die Leitmärkte der USA blieben nicht verschont. Somit verlor der globale Aktienindex MSCI World im Mai rund 5 %.

Die Osteuropa-Region (Russland) schneidet hingegen weiterhin sehr gut ab, deutlich an Boden verloren hat im Vormonat der österreichische ATX: die Dominanz von zyklischen Titeln und Finanz-Titeln war im Mai ein schlechter Mix.

Generell ist auch die Aktienvolatilität wieder gestiegen, etwa repräsentiert durch den VIX-Index (gepreiste Volatilität des S&P 500): dieser stieg wieder auf Werte zwischen 15 und 20 an, blieb jedoch weit unter den Krisenwerten.

Die vollständige Ausgabe von Raiffeisen Capital Management’s märkte | unter uns finden Sie links als PDF.

Aktien USA und Europa: Wieder im Bann des Handelskonflikts

An den entwickelten Aktienmärkten setzte im Mai 2019 eine Konsolidierung ein. Vor allem politische Themen, wie der erneut verschärfte Handelskonflikt mit China und das politische – zunehmend militärische – Säbelrasseln zwischen USA und Iran, belasteten die Stimmung. Für Unterstützung sorgte hingegen die Berichtssaison zum ersten Quartal. Die Mehrzahl der Unternehmen war in der Lage die – zuvor jedoch deutlich gesenkten – Gewinnerwartungen zu übertreffen.

Bereits seit Mitte letzten Jahres sehen wir – trotz kurzfristiger Rücksetzer – eine relative Outperformance von defensiven Sektoren. Diese Entwicklung kann infolge der Handelskonflikte der USA mit de facto dem Rest der Welt noch weiter anhalten.

Erst dauerhafte Abkommen mit China und Europa dürften zu einer Entspannung und damit einer neuen Zuwendung der Investoren zu zyklischen Branchen führen.

Wir haben uns vorerst entsprechend positioniert, aggregiert behalten wir die neutrale Aktiengewichtung bei.