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Altersvorsorgeeinrichtungen planen Investments in Private Assets und asiatische Schwellenländer

Markets and NewsAltersvorsorgeeinrichtungen planen Investments in Private Assets und asiatische Schwellenländer

Altersvorsorgeeinrichtungen weltweit orientieren sich neu, um angesichts des aktuellen makroökonomischen Umfelds attraktive Renditen zu erzielen. Laut einem aktuellen Bericht von CREATE-Research und Amundi zielen ihre Strategien verstärkt auf Private Markets und asiatische Schwellenländer (AEM). Diese bisher unterrepräsentierten Anlageklassen bieten nach Einschätzung der Befragten erhebliche Chancen.

Private Markets im Fokus: Chancen für risikoadjustierte Renditen

Die Attraktivität von Private Markets bleibt trotz eines langsameren Wachstums erhalten. Die Umfrage zeigt, dass 86 % der Altersvorsorgeeinrichtungen planen, in den nächsten drei Jahren in Private Assets zu investieren. Besonders im Fokus stehen Private Debt (55 %) und Private Equity (49 %), da diese Segmente diversifizierte und risikoadjustierte Renditen bieten.

Private Debt, einschließlich Direct Lending, Real Assets und Distressed Debt, zieht dabei die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Zu den bevorzugten Sektoren gehören Gesundheitswesen, erneuerbare Energien, Technologien zur Kohlenstoffabscheidung sowie soziale Infrastruktur. Private Equity, speziell Growth Equity und Leveraged Buy-outs, folgt dicht dahinter und bietet Chancen in schnell wachsenden Unternehmen.

Vincent Mortier, Group Chief Investment Officer bei Amundi, kommentierte: „Private Markets mussten sich an ein neues Umfeld mit höheren Zinsen und geopolitischen Unsicherheiten anpassen. Dennoch bleiben sie ein Eckpfeiler für Diversifikation und Renditen. Besonders erfreulich ist, dass institutionelle Anleger neue Allokationen in historisch unterinvestierte Bereiche vornehmen.“

Megatrends treiben die Nachfrage nach Private Markets

Die sogenannte „4D-Revolution“ – Dekarbonisierung, Decoupling (Entkopplung), Digitalisierung und Demografie – transformiert globale Märkte grundlegend. Private Markets bieten eine ideale Plattform, um gezielt in Unternehmen zu investieren, die sich diesen Megatrends widmen. Laut der Umfrage werden Impact-Investitionen zunehmend in Pure-Play-Unternehmen fließen, die sich ausschließlich auf Themen wie erneuerbare Energien, Gesundheitstechnologien und soziale Infrastruktur konzentrieren.

Asiatische Schwellenländer: Eine unterrepräsentierte Wachstumschance

Asiatische Schwellenländer (AEM) sind trotz ihres Anteils von 46 % am globalen BIP nach wie vor unterrepräsentiert in den Portfolios von Altersvorsorgeeinrichtungen. Aktuell hat mehr als ein Drittel (38 %) der Befragten keine Engagements in dieser Region, während 51 % eine Allokation von bis zu 10 % und nur 11 % mehr als 10 % investiert haben.

Der Bericht zeigt jedoch, dass AEMs erhebliches Wachstumspotenzial bieten. 76 % der Befragten planen, ihre Allokationen in den nächsten drei Jahren zu erhöhen. Besonders Indien, Südkorea und Taiwan profitieren von verstärktem intraregionalen Handel und technologischer Vernetzung.

Monica Defend, Leiterin des Amundi Investment Institute, erklärte: „Die geopolitische Rivalität zwischen den USA und China hat asiatische Schwellenländer in den Fokus gerückt. Wir erwarten, dass Allokationen in nahezu allen Anlageklassen steigen, insbesondere in thematische Fonds für erneuerbare Energien und Hightech.“

Herausforderungen und Chancen in AEM

Trotz der positiven Aussichten gibt es Hürden: Geopolitische Spannungen (68 %), Marktvolatilität (53 %) und Governance-Defizite (51 %) stellen wesentliche Herausforderungen dar. Dennoch werden politische Reformen und Initiativen zur Anziehung ausländischen Kapitals die Attraktivität von AEMs langfristig steigern.

Thematische Investments als Schlüsselstrategie

Themeninvestments dominieren die Strategien in AEMs. Die Hälfte der Befragten plant, ihre Allokationen in erneuerbare Energien und ESG-orientierte Projekte wie grüne, soziale und Sustainability-Linked Bonds zu erhöhen. Gleichzeitig werden Anleihen in lokaler Währung durch stabile makroökonomische Bedingungen in der Region attraktiver.

Fazit: Der Wind des Wandels

Der Bericht von CREATE-Research und Amundi unterstreicht, dass Altersvorsorgeeinrichtungen verstärkt in Private Markets und asiatische Schwellenländer investieren wollen. Diese strategische Neuausrichtung ist eine Antwort auf die Herausforderungen der globalen Finanzmärkte und bietet vielversprechende Perspektiven für die Zukunft. Laut Professor Amin Rajan, Projektleiter bei CREATE Research, ist „der Wind des Wandels deutlich zu spüren.“

Mit einer klaren Fokussierung auf Megatrends und einer wachsenden Rolle thematischer Investments könnten Private Markets und asiatische Schwellenländer in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle in den Portfolios institutioneller Anleger spielen.