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Autokrise: Deutschland braucht eine neue Wachstumslokomotive

Markets and NewsAutokrise: Deutschland braucht eine neue Wachstumslokomotive

Der Fahrzeugbau hat in den vergangenen 20 Jahren eine entscheidende Rolle für die deutsche Wirtschaft gespielt. Mindestens ein Drittel des deutschen Wachstums ist direkt und indirekt auf diesen Sektor zurückzuführen. Mit Blick auf die Innovationskraft ist die Bedeutung noch grösser. Die anhaltende Schwäche beim Pkw-Absatz in Europa und der beginnende Wandel zum E-Auto hat der erfolgsverwöhnten Branche jedoch bereits die ersten Dämpfer versetzt. In den nächsten Jahren dürfte sich daraus ein nachhaltiger Abwärtstrend entwickeln. Die deutschen Autohersteller werden Marktanteile verlieren – speziell in China. Parallel dazu wird sich die Produktionsverlagerung ins Ausland beschleunigen.

In Anbetracht dessen dürfte die Autoindustrie über die nächsten zehn Jahre 30% bis 40% ihrer Wertschöpfung in Deutschland verlieren – und das sind noch sehr konservative Annahmen. Der Sektor wird sich somit vom Wachstumstreiber zum Bremsklotz entwickeln. In der Folge droht die deutsche Wirtschaft in der Stagnationsfalle festzusitzen. Um dies zu verhindern, muss an anderer Stelle neue Wertschöpfung entstehen. Dazu bedarf es einer Industriepolitik, die weniger auf Subventionen und mehr auf die Entfesselung unternehmerischer Kräfte setzt. Ob Deutschland dazu die Bereitschaft mitbringt, ist jedoch fraglich.

Lesen Sie hierzu die Analyse von Dr. Daniel Hartmann, Chefvolkswirt des Asset Managers BANTLEON.

Autokrise: Deutschland braucht eine neue Wachstumslokomotive