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Blase bei KI-Aktien – befürchtet oder längst gefüllt?

Markets and NewsBlase bei KI-Aktien – befürchtet oder längst gefüllt?
Das Multi-Asset-Team von Nikko AM schätzt die Situation von Aktien ein, die von der Fantasie rund um Künstliche Intelligenz (KI) profitieren: Ende 2022 machte die Einführung von ChatGPT in einem zinsbedingt gedrückten Markt Schlagzeilen. Im Jahr darauf stiegen die Zinsen zwar weiter, aber das außergewöhnliche Gewinn- und Cashflow-Wachstum des Chipherstellers Nvidia entging niemandem. Die Gewinne stiegen seitdem noch schneller als der Börsenkurs, so dass Nvidia heute anhand des KGV billiger wirkt als vor einem Jahr.
KI-Infrastruktur: Gewinne statt bloßer Möglichkeiten
Bisher scheint das KGV der beiden größten Halbleiterfirmen Nvidia und TSMC angemessen zu sein, zumindest aus ihrer einfachen Bewertungsperspektive. Aber sind die Erwartungen an das Ertragswachstum angemessen? Im Gegensatz zu einem Wachstum, das sich auf zukünftige Möglichkeiten stützt, haben die tatsächlichen Gewinne sehr positiv überrascht. Die Investitionen in die KI-Infrastruktur sind hoch, und die Halbleiterindustrie als einer der Hauptnutznießer konnte außergewöhnlich hohe Margen erzielen.
Software: Fragen offen
Weniger sicher ist es im Bereich Software. Wer hier die Gewinner und Verlierer sein werden, und ob die hohen Investitionen letztendlich die versprochenen Produktivitätsgewinne bringen werden, gehört zu den wichtigsten Fragen, die die kommenden Quartale beantworten müssen. Bei neuen technischen Plattformen gehen manchmal diejenigen, die die notwendigen Komponenten liefern, wie Nvidia und TSMC, als die größten Gewinner hervor.
Versorger: Vom Energiehunger getrieben
Was die enormen Mengen an Energie angeht, die z.B. fürs KI-Training benötigt werden, so wirkt sich das virtuelle Wettrüsten um die leistungsstärksten KI-Rechenzentren der Welt auf den Versorgungssektor aus. Aus einem defensiven Vermögenswert mit hohen Renditen wird ein Wert, der dank seiner operativen Hebelwirkung ein hohes Nachfragewachstum erfahren könnte. Anleger sollten diesen stark regulierten Sektor mit seinen guten Aussichten unter die Lupe nehmen.
KI-Blase? Noch nicht.
Noch befinden wir uns nicht in einer KI-Blase. Aber Aufregung und Gier verdrängen Vorsicht und maßvolle Spekulation, so dass wir am Anfang einer Blasenbildung stehen. Die am Thema KI beteiligten Unternehmen haben solide Daten und aus den versprochenen Produktivitätssteigerungen können tatsächliche werden. Gewinner und Verlierer vorherzusagen, ist aber äußerst schwierig. Wir bevorzugen daher die breite Klasse der Unternehmen, deren Cashflow derzeit und potenziell stark wächst.
Bild: altii – midjourney