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Das Investmentuniversum schrumpft nach Trumps Wahlsieg

Markets and NewsDas Investmentuniversum schrumpft nach Trumps Wahlsieg

Trump ist zurück. Seine Rückkehr ins Weiße Haus läutet der Union Bancaire Privée (UBP) zufolge eine neue politische Ära ein. „Der wirtschaftliche Aufschwung dürfte – angetrieben durch eine unternehmensfreundliche Politik und niedrigere Steuern – stärker als erwartet ausfallen“, schreibt Michaël Lok, UBP Group CIO und Co-CEO Asset Management, in seinem aktuellen Monatsbericht. „Die USA ist unser bevorzugter Markt in einer zunehmend fragmentierten globalen Wirtschaft.“ Die UBP hat daher ihre Überzeugung für US-Aktien von drei auf vier von fünf möglichen Punkten erhöht.

Eurozone schwer zu lesen
Aus Sicht der schweizerischen Privatbank schrumpft die Anlagelandschaft das Investmentuniversum weiter. „Die Eurozone ist immer komplexer zu interpretieren und in Kontinentaleuropa zeichnet sich eine Polarisierung ab“, so Michaël Lok. In der Region stächen jedoch die Schweiz und Skandinavien in Bezug Wachstums- und Innovationsfähigkeit für das 21. Jahrhundert heraus. In Asien sei die Performance weiterhin uneinheitlich: „China ist ein instabiler Markt, der wahrscheinlich durch Trumps Zollpolitik noch höherem Druck ausgesetzt sein wird. Das könnte die chinesischen Behörden veranlassen, sich wieder auf den Binnenmarkt zu konzentrieren und starke fiskalische Anreize zu setzen, um den Exportbeschränkungen entgegenzuwirken.“ Trotz der Risiken eines Handelskriegs und der mit China verbundenen Unsicherheiten dürfte Asien als globaler Wachstumsmotor hervorstechen. Die Widerstandsfähigkeit der Region sei auf das Wachstum in Indien (+6,5%) in Verbindung mit einer Erholung in der ASEAN-Staaten zurückzuführen. Einen Ausblick für Lateinamerika zu geben, bleibe wegen der politischen Situation eine Herausforderung.

Tieferes Verständnis entwickeln, granularer investieren
Lok betont, dass das die zunehmende Anlage über ETFs angesichts dieses uneinheitlichen Bilds nur unzureichend den Anforderungen von Anlegern gerecht werden könne. Vielmehr erfordere das Wachstumsumfelds ein tieferes Verständnis der einzelnen Märkte und eine granulare Herangehensweise. Er hält einen aktiveren Ansatz für unerlässlich. Auf der Aktienseite favorisiert die UBP US-Titel, insbesondere aus den Sektoren Banken, Technologie und höherwertigen Konsumgüter. Daneben weist der UBP-Chefanlagestratege darauf hin, dass US-Mid-Caps rund 25% günstiger als Large Caps bewertet seien. Drei Viertel ihres Umsatzes hänge von der US-Konjunktur ab, insofern sollten diese Titel überproportional vom höheren US-Wachstum profitieren. Die Aussichten zinssensitiverer Sektoren wie Versorger und höherwertige Konsumgüter haben sich aus Sicht der UBP dagegen eingetrübt.
Mit Ausnahme von hochverzinslichen Anleihen, hat die ihre Anleihequote etwas zurückgefahren. Insbesondere Unternehmensanleihen guter Bonität übt die UBP wegen deutlich engerer Spreads derzeit Zurückhaltung. Der Ausblick für Edelmetalle dürften aufgrund der inflationstreibenden Wirtschaftspolitik unter Trump trotz eines stärkeren US-Dollars attraktiv bleiben. Die UBP sieht insbesondere bei Silber noch Aufwärtspotenzial.

Bild (c) Union Bancaire Privée