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Die Zuflüsse in Gold-ETPs nehmen an Fahrt auf, da sich die Anleger für eine Erholung positionieren

OpinionsDie Zuflüsse in Gold-ETPs nehmen an Fahrt auf, da sich die Anleger für eine Erholung positionieren

Die Zuflüsse in Gold-ETPs nehmen an Fahrt auf, da sich die Anleger für eine Preisumkehr beim Edelmetall positionieren, so ETF Securities im wöchentlichen Markt- und Flowbericht. Bei Aluminium-ETPs kam es zu den höchsten Abflüssen seit vier Jahren. Höherer Überschuss am Platinmarkt hat Abflüsse aus Platin-ETPs zur Folge.

Die Zuflüsse in Gold-ETPs (A0LP78) nehmen die fünfte Woche in Folge an Fahrt auf und belaufen sich diesmal auf 54,9 Mio. USD. Die stärkeren Zuflüsse in Gold-ETPs deuten darauf hin, dass sich die Anleger für eine Erholung der Goldpreise positionieren. Angaben der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) zufolge fiel die spekulative Netto-Position auf Gold-Futures zum 28. August 2018 auf ein 17-Jahres-Tief, worin die negative Stimmung am Goldmarkt zum Ausdruck kommt. Letztere hat sich unseres Erachtens übermäßig stark eingetrübt, weshalb wir mit einer Aufwärtskorrektur rechnen. Unsere Einschätzung wird von den Mittelflüssen bei Gold-ETPs in der vergangene Woche bestätigt. Gleichwohl hatte der Goldpreis letzte Woche aufgrund zweier wesentlicher Belastungsfaktoren mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Zum einen der stärkere US-Dollar und zum anderen die unerwartet guten Arbeitsmarktdaten in den USA, die es der Federal Reserve erlauben dürften, an ihren Zinserhöhungsplänen festzuhalten. Zwar dürften sich die Preise auf kurze Sicht weiter volatil entwickeln. Langfristig gehen wir aber von einer Aufwärtsbewegung der Goldpreise aus.

Bei Aluminium-ETPs (A0KRJS) kam es im Vorfeld der jährlichen Angebotsvertragsverhandlungen auf der Metal-Bulletin-Konferenz in Berlin zu den höchsten Abflüssen seit vier Jahren. Der Aluminiumpreis gab vergangene Woche deutlich um 2,76 Prozent nach, was auf die Eskalation der anhaltenden Handelsstreitigkeiten zurückzuführen ist. Darüber hinaus wurde berichtet, dass die USA eine wohlwollendere Haltung gegenüber den Kunden von Rusal (Russlands größter Aluminiumhersteller) eingenommen haben und diesen einen Aufschub bis zum 23. Oktober gewähren. Dies bedeutet, dass Kunden von Rusal mit bestehenden Angebotsverträgen bis zum 23. Oktober 2018 weiterhin Geschäfte mit dem Unternehmen tätigen dürfen. Zwar ist fürs Erste wieder Ruhe am Markt eingekehrt. Allerdings könnte es zu neuerlichen Turbulenzen kommen, falls es Rusal nicht gelingt, sich mit dem US-Finanzministerium zu einigen. Zudem besteht die Sorge, dass es im Vorfeld der Kongresswahlen im November aus politischer Sicht zu schwer für das Finanzministerium sein könnte, die Sanktionen vor Fristablauf im Oktober aufzuheben. 

Bei Platin-ETPs (A0N62D) setzten sich die Abflüsse die zweite Woche in Folge fort. Der Ausblick für den Platinmarkt gestaltete sich vergangene Woche pessimistischer, nachdem das World Platinum Investment Council für das 2. Quartal einen Rückgang der Platinnachfrage um 8 Prozent relativ zum Vorjahr auswies, der auf die schwache Nachfrage seitens der Automobilbranche sowie das verhaltene Anlegerinteresse zurückgeht. Hinzu kommt, dass das Angebot leicht gestiegen ist und für das 2. Quartal somit ein Überschuss von 340.000 Kontrakten besteht. Letzte Woche wurde zudem ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in Frankfurt beschlossen, welches im Februar 2019 in Kraft treten soll, was zusätzlichen Druck auf den Platinmarkt ausübt. 

Energie-ETPs (A0KRKD) verzeichnen die zweite Woche in Folge Rücknahmen. Die Energiepreise gaben vergangene Woche nach, da die US-Bestände laut API-Daten mit 1,17 Mio. Barrel stärker gestiegen waren als erwartet. Das US-Energieministerium zeichnete hingegen ein optimistischeres Bild, da die US-Rohölbestände um 4,3 Mio. Barrel und damit auf den niedrigsten Stand seit Februar 2015 sanken. Wir glauben, dass der Preiseinbruch zum Großteil auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen ist und gehen davon aus, dass die Risikobereitschaft infolge des starken Arbeitsmarktberichts in den USA einen Anstieg der Energiepreise in dieser Woche bedingen wird.