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„Es geht um ein ganzheitliches Life-Style-Programm für Menschen in jedem Alter“

Opinions„Es geht um ein ganzheitliches Life-Style-Programm für Menschen in jedem Alter“

Unter dem Motto „hochwertige Lebenswelten, naturnah am Menschen orientiert“ entwickelt die Marke «well be» Immobilien für Menschen mit besonderen Anforderungen. Mit zentralem Fokus auf der Schweiz, Deutschland, Österreich sowie anderen wichtigen europäischen Märkten, betritt der Luxemburger Entwicklungsfonds «WELL BE FUND – Elderly & Healthcare Real Estate Development» als Partner für Architektur und Gesundheit zukunftsweisende Wege für Immobilien. Er trägt insbesondere den, dem demografischen Wandel geschuldeten, neuen Bedürfnissen der 4. Generation Rechnung. Die Bandbreite an Leistungen umfasst die Projektentwicklung, Finanzierung, Architektur, Interieur sowie Ausführung und medizinische Aspekte. Der Architekt und Fondsinitiator Martin Blättler spricht mit FondsTrends über eine Gesundheitskultur im Wandel, einen fluktuierenden Markt mit neuen Nachfragemustern und die besondere Verbindung zwischen Asien und der Schweiz.

FondsTrends: Herr Blättler, Ihr Geschäftsmodell zielt auf Gesundheit und Wohlbefinden ab. Was ist die Philosophie hinter «well be»?

Martin Blättler: Die Marke «well be» hat auch einen philosophischen Hintergrund und basiert auf der 5000-jährigen chinesischen Geschichte. Laotse und Konfuzius waren auch Mediziner. Sie haben Menschen angeleitet, zurück in die Natur zur Kraft zu gehen und Selbstverantwortung übernehmen. Die Marke «well be» soll auch Freude und Spaß machen und zu einer Identifikation mit den Immobilien werden. Der Entwicklungsfonds für Gesundheitsimmobilien soll professionellen Investoren ermöglichen, ihr Geld gezielt, professionell und von der Finanzmarktaufsicht in Luxemburg beaufsichtigt in Grundstücke für Projektentwicklungen von Immobilien für Menschen mit besonderen Anforderungen anzulegen.

Dazu gehören Gesundheitsprojekte, Medical well be Resorts, Kliniken, Seniorenresidenzen und betreutes Wohnen. Der Name «well be» ist für uns mehr als ein Programm: Der Luxemburger Entwicklungsfonds « WELL BE FUND – Elderly & Healthcare Real Estate Development» soll die durch die demografische Entwicklung entstandenen, neuen Bedürfnisse decken. Dazu gehören unter anderem die Bedürfnisse der neuentstandenen, vierten Generation der 65- bis 100-jährigen. Das ist ein neuer Markt mit einer neuen Nachfrage. Daher investiert der Fonds den Bedürfnissen dieser neuen Generation entsprechend in solche Projekte.

FondsTrends: Das Advisory Board des «WELL BE FUND» ist sehr divers aufgestellt. Ist diese Melange aus mehreren Partnern lediglich strategischer Natur oder prägen die einzelnen Philosophien das Gesamtprodukt? Auf welche Art?

Martin Blättler: «well be» konnte ein starkes Team aufbauen, das verschiedene Expertisen in die Entwicklung der Projekte einbringen kann. Wir freuen uns sehr, dass so viele renommierte Experten aus ganz verschiedenen Bereichen unsere Arbeit über das Advisory Board bereichern. Die Auswahl erfolgte sowohl aus strategischer Überlegung für dieses außergewöhnliche Vorhaben als auch für die besondere Philosophie des Fonds. Sie unterstützen unsere Gesellschaft in Fragen der Fondsgesamtsteuerung, Gesamtausrichtung, Projektauswahl als Investitionsziele oder Optimierung der Gesamtabläufe.

FondsTrends: Ihr Fonds zielt unter anderem auf asiatische Investoren ab, zusätzlich sind Sie Vorsitzender der China Desk Association und haben mit Hauck & Aufhäuser einen Partner an Bord, der sich in chinesischer Hand befindet. Woher rührt diese Verbindung zum Reich der Mitte?

Martin Blättler: Meine Frau stammt aus China. Auch mit weiteren Mitgliedern im Advisory Board verfügen wir über eine hohe Affinität zu Asien. «well be» hat die Bank Hauck & Aufhäuser sowie Pictet für den Fonds gewinnen können. Beide Banken sind in Asien bekannt – Hauck & Aufhäuser mit ihrem chinesischen Besitzer, Pictet durch ihre starke Basis und Entwicklung vor Ort. Es sind in Europa große Bewegungen durch asiatische Investoren im Gange und wir glauben, dass wir auch dort Investoren gewinnen werden.

FondsTrends: Sie sind diplomierter Architekt und arbeiten zusätzlich im familieneigenen Architekturbüro. Eine Verbindung zu Immobilien als Investitionsgrundlage liegt da nahe. Worauf beruht die doch sehr spezifische Orientierung in die Richtung von Gesundheitsimmobilien?

Martin Blättler: Die Idee der Marke «well be» spiegelt sich direkt im Zweck: Es geht um Gesundheit und Wohlbefinden, um ein ganzheitliches Life-Style-Programm für Menschen in jedem Alter. «well be» bedeutet Wohlbefinden. Und das sollen sich alle: die älteren Menschen, Projektentwickler und die Investoren. Die Marke ist schon seit 2004 in der Schweiz und in Europa geschützt und kommt gut an, weil sie rasch verstanden wird. Die Marke hat Ausstrahlungskraft. Mit den gesundheitsorientierten, medizinischen Konzepten im Immobilienbereich passt dies daher ausgezeichnet. Die Marke soll sich durch die Betreiberkonzepte weiterentwickeln. Die Immobilien werden zusammen mit Serviceleistungen aufgebaut, die einen holistischen Ansatz verfolgen. Das Gesundheitskonzept wird naturheil-medizinisch integral mit Schul- und Alternativmedizin ausgeführt. Wir glauben, dass sich die Medizin in einem großen Veränderungsprozess befindet. Statt nur Pillen zu schlucken, werden ein neues Bewusstsein und neue Therapiekonzepte angeboten, für welche die entsprechenden Immobilien und Services passgenau dienen können («well be» Medizinkonzept).

FondsTrends: Der Immobilienmarkt ist aktuell national wie international hart umkämpft. Kritik an groß angelegten Immobilienspekulationen und Vorverkaufsrechten wird laut. Sehen Sie sich solcher Kritik auch ausgesetzt? Wie begegnen Sie solchen Vorwürfen?

Martin Blättler: Wir erleben das entspannt. Pensionskassen müssen das laufend eingezahlte Geld der Destinatäre anlegen. Da in der Schweiz die Renditen auf Immobilien am Sinken sind oder Investitionen in reine Wohnungsbauten nicht mehr möglich sind, sind sie auf solche Projekte, auch im Ausland angewiesen. Es braucht alternative Investitionsmöglichkeiten. Wir entwickeln unsere Projekte durch unseren Fonds und bieten die fertigen Projekte zusammen mit einem individuellen Medizin- und Betreiberkonzept professionellen Investoren an, die dann das Projekt umsetzen, d.h. bauen und die Bestandsimmobilie langfristig halten wollen. Die Renditen dieser Gesundheitsimmobilien versprechen eine deutlich höhere Bestandsrendite, als die, die man derzeit im Gewerbeimmobilienbereich erzielen kann. Das hat nichts mit Spekulation, sondern mit seriöser Planung zu tun.

FondsTrends: Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Welche Veränderungen hat die Corona-Pandemie für Ihren beruflichen wie auch privaten Alltag mit sich gebracht?

Martin Blättler: Selbstverständlich halten wir uns an die Vorschriften der Behörden. Wir nutzen aber auch weiterhin aktiv die Möglichkeiten, die sich uns bieten. So konnten wir Ende August das Launching Event auf dem Zürichsee auf einem eigenen Schiff mit einem guten Schutzkonzept durchführen. Es war ein riesiger Erfolg und der ideale Start, mit unserer Idee an die Öffentlichkeit zu gehen.

FondsTrends: Herr Blättler, wir danken Ihnen für das interessante Interview und wünschen weiterhin alles Gute!


Der Text stammt von FondsTrends – Die Zukunft des Fondsgeschäftes, veröffentlicht am 30. November 2020.

Martin Blättler

Martin Blättler, Jahrgang 1969, ist Gründer der Immobilien- und Finanz-Plattform «well be». Zusätzlich zu seiner Leitungsfunktion als Projektentwickler bei «well be» arbeitet der diplomierte Architekt im familiengeführten Architekturbüro in Zürich und kann mit seinem Unternehmen, der Blättler Architekten AG, auf eine mehr als dreißigjährige Erfahrung zurückgreifen. Seit 2015 ist er zudem Präsident der Schweizer China Desk Association.