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Fokus auf Geschäftsmodell, nicht Wechselkurse

Markets and NewsFokus auf Geschäftsmodell, nicht Wechselkurse

Die aktuelle Dollarschwäche verunsichert viele Investoren. Führt dies zu Anpassungen in der regionalen Allokation? Der Unternehmerfonds bleibt seiner Linie treu – und das mit guten Gründen.

In Gesprächen mit Investoren häufen sich zuletzt Fragen zur weiterhin hohen US-Gewichtung im Portfolio des Unternehmerfonds. Auslöser ist die spürbare Schwäche des US-Dollars, die unter anderem durch wirtschaftspolitische Unsicherheiten in den USA und die jüngste Herabstufung durch Moody’s befeuert wird. Während Kapitalflüsse derzeit vermehrt in europäische Titel rotieren, sehen die Fondsmanager Dominikus Wagner und Dr. Dirk Schmitt keinen Anlass für einen Strategiewechsel.

„Wir investieren in Unternehmen, nicht in Währungsräume. Der Sitz einer Firma sagt nichts über die Güte ihres Geschäftsmodells aus“
Dominikus Wagner, Wagner & Florack AG

Der aktuelle Kommentar legt dar, warum regionale Gewichtungen nicht durch makroökonomische Annahmen gesteuert werden, sondern ausschließlich aus der unternehmerischen Qualität resultieren. Viele US-Firmen im Portfolio – wie Alphabet oder Microsoft – erzielen einen Großteil ihrer Umsätze außerhalb der USA. So fließen bei Alphabet etwa 30 % der Erlöse aus der EMEA-Region in die Bilanz – ein schwacher Dollar bedeutet hier steigende US-Dollar-Gewinne durch Währungsumrechnung.

Ein einfaches Rechenbeispiel illustriert den Effekt: Wird ein europäischer Umsatz von 10 Mio. EUR bei einem Wechselkurs von 1,10 in 11 Mio. USD umgerechnet, erhöht sich dieser bei einem Kurs von 1,20 auf 12 Mio. USD. Die in Euro unveränderte wirtschaftliche Leistung wirkt sich damit positiv auf das ausgewiesene Dollar-Ergebnis aus. Solche währungsbedingten Verschiebungen schlagen sich in Margen, Gewinnen – und mittelbar auch im Aktienkurs nieder.

Langfristig entscheidend bleibt für Wagner & Florack aber allein die Ertragskraft des Geschäftsmodells. Die USA beheimaten überproportional viele Unternehmen mit strukturellen Vorteilen: technologisch führend, kapitaldiszipliniert, wachstumsstark. Auch europäische Titel wie Nestlé werden nicht aus Währungsgründen gehalten, sondern wegen ihrer Innovationskraft, Markenstärke und Effizienz. Dass Nestlé trotz des strukturell aufwertenden Schweizer Frankens eine jährliche Rendite in Euro von 10,7 % (seit 1990) erzielt hat, unterstreicht diesen Punkt eindrucksvoll.

„Wir spekulieren nicht auf Wechselkurse. Wir investieren in robuste Geschäftsmodelle“
Dr. Dirk Schmitt, Wagner & Florack AG

Ein Blick auf die langfristige Performance gibt den Fondsmanagern recht: Alphabet erzielte seit Börsengang 2004 eine annualisierte Euro-Performance von 22,7 %, Nestlé von 10,7 %. Die kurzzeitige Schwäche des US-Dollars mag auf Eurobasis den Fondspreis drücken – die Substanz der Beteiligungen bleibt davon unberührt.

Der vollständige Investorenbrief mit dem ausführlichen Standpunkt zur Währungsfrage ist hier verfügbar: Link

Pro BoutiquenFondsDieser Beitrag erschien zuerst bei Pro BoutiquenFonds