Cloud und KI: Wachstumstreiber mit Risiken
Cloud Computing und Künstliche Intelligenz (KI) gelten als Rückgrat der digitalen Transformation. Die dominanten US-Technologieunternehmen Amazon, Microsoft und Alphabet profitieren mit ihren Cloud-Plattformen von hoher Nachfrage und attraktiven Margen. Doch hinter dem beeindruckenden Wachstum verbirgt sich ein strukturelles Risiko, das Anleger nicht unterschätzen sollten.
„Cloud Computing entwickelt sich zunehmend zu einer austauschbaren Infrastrukturleistung – ähnlich wie es einst bei Netzwerkhardware oder Servern der Fall war“, warnt Dr. Carl Otto Schill, Fondsberater und mittelständischer Unternehmer. Die Folge: sinkende Margen durch intensiven Wettbewerb und ein Verlust an Differenzierungskraft. Auch im Bereich der Künstlichen Intelligenz droht eine ähnliche Entwicklung – und zwar schneller, als viele erwarten.
Die Lehren aus der Dotcom-Ära
Ein Blick in die Börsengeschichte zeigt: Unternehmen wie Cisco oder IBM zählten um die Jahrtausendwende zu den Börsenlieblingen – doch ihre Fokussierung auf Infrastruktur erwies sich als strategisches Risiko. Langfristig erfolgreich waren hingegen Plattformmodelle, die auf dieser Infrastruktur aufbauten und skalierbare Geschäftsmodelle etablierten.
Was heute zählt: Geschäftsmodelle mit strukturellem Vorteil
Die Lehre für heutige Investoren ist klar: Entscheidend ist nicht, wer die Infrastruktur liefert, sondern wer diese Technologien in ein eigenständiges, wachstumsstarkes Geschäftsmodell überführt. Und genau hier liegt die Stärke spezialisierter Small- und Mid-Cap-Unternehmen – vielfach unter dem Radar der Großanleger, aber mit klarer Nischenkompetenz.
Zu den Unternehmen, die im aktuellen Portfolio des Selection Value Partnership Fonds von diesen Entwicklungen profitieren könnten, zählen unter anderem IVU Traffic, Grenke und GFT Technologies. Ihre Geschäftsmodelle nutzen Cloud und KI nicht nur als Werkzeuge, sondern bauen darauf innovative Anwendungen und Dienstleistungen auf.
„Cloud und KI sind nur Werkzeuge – entscheidend ist, wer sie strategisch nutzt, um echten Mehrwert zu schaffen.“
Dr. Carl Otto Schill
Nebenwerte trotzen der Schwäche am Gesamtmarkt
Auch aus markttechnischer Sicht spricht vieles für diese zweite Reihe: Im Juni legte der Fonds um 2,2 Prozent zu, während große Indizes wie DAX oder Euro Stoxx 50 Verluste verzeichneten. Seit Jahresbeginn summiert sich die Performance auf +5,3 Prozent, auf Fünfjahressicht auf +55,9 Prozent. Die Aktienquote liegt aktuell bei 93 Prozent. Die Sicherheitsmarge – also die Differenz zwischen innerem Wert und Marktpreis der Beteiligungen – beträgt komfortable 64 Prozent.
Frühzeitig investieren, wenn der Trend noch unterschätzt wird
„Wir suchen gezielt nach Unternehmen, die in der Nutzung von Schlüsseltechnologien wie Cloud und KI strukturelle Wettbewerbsvorteile erzielen – nicht nur kurzfristige Effizienzgewinne“, so Schill. „Besonders interessant sind Geschäftsmodelle mit Skalierbarkeit, Preisgestaltungsmacht und Netzwerkeffekten.“ Im Fonds enthaltene Beispiele sind IVU Traffic, Grenke und GFT-Technologies.
Die jüngste Entwicklung europäischer Nebenwerte stützt diese Strategie. Small Caps konnten sich im Juni gegen die Marktschwäche behaupten – ein Zeichen dafür, dass Investoren wieder stärker auf Substanz achten. Gerade in der Breite des europäischen Mittelstands bieten sich laut Fondsmanagement Chancen, von künftigen Übernahmen oder Neubewertungen zu profitieren.
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