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Geopolitik und Branchendynamik

Markets and NewsGeopolitik und Branchendynamik

Im Juli bewegten sich die Energiemärkte zunächst in ruhigem Fahrwasser. Erst zum Monatsende sorgten politische Entwicklungen für eine abrupte Neubewertung: US-Präsident Trump drohte russischen Öl-Abnehmern mit massiven Sekundärsanktionen, sollten keine Fortschritte im Ukraine-Konflikt erzielt werden. Diese Ankündigung ließ Brent-Öl binnen Tagen auf 72,50 USD je Barrel steigen – ein Plus von fast 7 % im Vergleich zum Monatsbeginn.

Energiesektor: Defensivere Positionierung

Parallel dazu setzt das OPEC+-Konsortium seine Rückkehr zur Vollproduktion fort – ein Szenario, das mittelfristig zu einem Überangebot führen könnte. Das Fondsmanagement des Seahawk Equity Long Short Fund zog daraus klare Konsequenzen:

  • Reduktion der Netto-Long-Positionen im Öl- und Gassektor um rund 6 % des Nettoinventarwerts.
  • Halbierung der Long-Position in Saipem S.p.A. (von +4,5 % auf +2,25 %), bedingt durch Unsicherheiten über ein Altprojekt in Thailand.
  • Aufbau zusätzlicher Absicherungen über Short-Futures auf den STOXX 600 Oil & Gas.

Transportsektor: Schifffahrt als Performance-Treiber

Im Transportbereich verbesserte sich die Stimmung deutlich. Die bilateralen Handelsabkommen der USA mit der EU und Japan beflügelten insbesondere Schifffahrtsaktien – trotz rückläufiger Frachtraten im Tanker- und Containermarkt. Besonders stark entwickelte sich das Dry-Bulk-Segment: Capesize-Raten stiegen auf über 26.500 USD pro Tag.

Das Long-Book im Bereich Schifffahrt steuerte insgesamt +3,1 % zur Fondsperformance bei. Getragen wurde dies vor allem durch Frontline und Genco Shipping. Short-Positionen im Containermarkt wirkten leicht negativ (-0,1 %).

„Die Differenzierung innerhalb der Schifffahrtssegmente bleibt entscheidend. Während Containerfrachten weiter unter Druck stehen, sehen wir im Bereich Crude Tanker bedingt durch die Ausweitung der Ölproduktion seitens der OPEC-Länder derzeit die stärksten Impulse.“
Hubertus Clausius

Luftfahrt: Wizz Air neu im Portfolio – Rebound nach Stilllegungsschock

Im Luftfahrtsektor wurde im Juli eine neue Long-Position in Wizz Air aufgebaut (2 % NAV, Einstieg zu 1.184 GBp). Nach triebwerksbedingten Stilllegungen in der ersten Jahreshälfte hatte die Aktie stark korrigiert. Nun profitieren Billigfluggesellschaften wie Wizz Air und Ryanair von saisonaler Nachfrageerholung und steigenden Auslastungen.

Ryanair verzeichnete im Juni ein Passagierplus von +3 %, Wizz Air sogar +11 %. Für das zweite Halbjahr werden zweistellige Wachstumsraten erwartet – insbesondere in Mittel- und Osteuropa.

In Summe bestätigt das Portfolio seine marktdifferenzierende Ausrichtung mit klarer Fokussierung auf ineffiziente Nischen im Energie- und Transportsektor. In einem schwierigen Marktumfeld konnten im ersten Halbjahr in etwa ¾ der Draw-Downs der Transport- bzw. Energieaktiensegmente vermieden werden. Gleichzeitig konnte der Fonds zu etwa 2/3 an der nachfolgenden Aufwärtsbewegung in den Monaten Mai, Juni und Juli partizipieren.

Fazit: Expertise in der Nische zahlt sich aus

Der Seahawk Equity Long Short Fund steht exemplarisch für einen Investmentansatz, der auf tiefer sektoraler Expertise, Differenzierungsfähigkeit und aktiver Steuerung basiert.
Gerade in Zeiten geopolitischer Unwägbarkeiten und fundamental divergierender Branchentrends bieten sich hier gezielt Alpha-Chancen – abseits der ausgetretenen Pfade klassischer Long-only-Strategien.
Das beweist nicht zuletzt die seit Auflage im Mai 2019 erzielte Rendite von 97,20% (entspricht 11,59% p.a.) bei gleichzeitig moderatem Fonds-Beta von 0,32 gegenüber dem MSCI World Index.
Der Fonds hat seit seiner Auflegung einen deutlichen Mehrertrag gegenüber seinen Fokussektoren Transport und Energie erzielt bei gleichzeitiger Halbierung ihrer zugrundeliegenden Volatilität.

Spezialbegriffe aus dem Shipping-Bereich erläutert

Bild © Seahawk Investments GmbH