Wednesday 24-Apr-2024
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Globale Abschwächung abzusehen

OpinionsGlobale Abschwächung abzusehen

Die Tendenz zu immer schwächeren globalen Wirtschaftsdaten setzt sich ungebremst fort. Unternehmensgewinne stagnieren noch auf hohem Niveau, das Gewinnmomentum ist jedoch schon rückläufig. Der Handelskrieg der USA, insbesondere mit China, sowie die generelle Verunsicherung in der globalen Exportwirtschaft hinterlassen immer mehr Spuren. Nach dem sukzessiven Einbruch der Frühindikatoren dürfte sich der Produktionssektor vor allem in Europa bereits am Rande einer Rezession befinden. Hingegen profitiert der Dienstleistungsbereich – dieser ist in den USA traditionell von wesentlich größerer Bedeutung – vom derzeit noch starken Arbeitsmarkt und dem guten Konsumklima.

Während in den USA die Wirtschaft im zweiten Quartal noch mit 2 % gewachsen ist, nähert sich die Eurozone der Nulllinie. In Deutschland – sowohl vom Handelskrieg wie auch von strukturellen Veränderungen stark betroffen – war das BIP-Wachstum im zweiten Quartal bereits negativ. In diesem konjunkturellen Umfeld werden auch schwächere Unternehmensergebnisse erwartet.

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Rohstoffe und Währungen: Gold glänzt wieder

Wie die Aktienmärkte gaben auch die Energiepreise Anfang August deutlich nach und befinden sich wieder auf dem eher schwachen Niveau vom Juni. Öl und Industriemetalle (dort sind nur Nickelpreise stark im Plus) stehen auch aufgrund des Handelskriegs unter Druck.

Seit einigen Monaten beginnen jedoch Gold und Silber wieder zu glänzen – mit einem Plus von über 20 % seit Mai (bzw. seit Jahresbeginn)! Gold ist nicht nur ein Spekulationsobjekt, es hat auch den Charakter einer Währung: Wenn alle Währungen abwerten und deren Geldmärkte negative Zinsen tragen, profitiert dieses Edelmetall.

Auf den Devisenmärkten war zuletzt wieder eine Abschwächung der Währungen der Emerging Makets zu sehen. Nach der US-Leitzinssenkung drifteten letztlich alle Emerging-Market-­Währungen nach unten, einige verloren sogar stark (Real, Rand), beim Argentinischen Peso muss man von Crash sprechen, er verlor im August 25 %. Wenig Bewegung bei Euro und Dollar, auch das Pfund blieb zuletzt trotz des anstehenden Brexits stabil.