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Investieren in Megatrends: Internet der Dinge

OpinionsInvestieren in Megatrends: Internet der Dinge

von Günther Schmitt, Fondsmanager des Raiffeisen-MegaTrends-Aktien.

Inzwischen haben viele Menschen vom „Internet der Dinge“ zumindest schon einmal gehört, oder erste praktische Erfahrungen damit gemacht. Am ehesten wohl mit den digitalen Sprachassistenten, die von Auskünften über Unterhaltung bis hin zur Steuerung von Haushaltsgeräten eine rasant wachsende Palette an Anwendungen bereithalten, die zusätzlichen Komfort und Arbeitserleichterungen bringen.

Für manche ist das (noch) eher lustige Spielerei, für andere sogar eine Horrorvision von immer größerer Technik-Abhängigkeit. Dahinter steht allerdings viel mehr! Denn das „Internet der Dinge“ könnte enorme Fortschritte bei der viel effizienteren Nutzung von zunehmend knappen Resssourcen ermöglichen.

Herausforderung Bevölkerungswachstum

2050 werden knapp 10 Milliarden Menschen1 die Erde bevölkern. Doch wie sollen sie alle versorgt werden? Die Ressourcen des Planeten viel effizienter zu nutzen als bisher, wird unumgänglich dafür sein.

Und hier kommt das IoT ins Spiel: Es ist im Grunde ein Sammelbegriff für Technologien einer globalen Infrastruktur, die es ermöglicht, physische und virtuelle Gegenstände miteinander zu vernetzen und sie durch Informations- und Kommunikationstechniken zusammenarbeiten zu lassen. Indem Geräte über das Internet automatisiert miteinander kommunizieren (Machine-to-Machine Communication, kurz M2M), Daten austauschen und interagieren (Smart Devices), lassen sich ungeahnte Effizienzgewinne erzielen. Menschen werden entlastet und können ihre körperlichen und geistigen Potenziale anderweitig einsetzen. Aber mehr noch lassen sich auf diese Weise Rohstoffe und Energie in enormen Größenordnungen einsparen.

Das IoT eröffnet ungeahnte Möglichkeiten

  • In der Industrie 4.0 löst das IoT Probleme in Echtzeit, verhindert jegliche Produktionsver-zögerung und ermöglicht eine kostenminimierende just-in-time-Produktion.
  • In Smart Cities kann IoT die öffentliche Verwaltung (z. B. Abfalllverwaltung und Sicherheit) optimieren.
  • Auch im privaten Bereich (Smart Home) kümmert sich das IoT vollautomatisch um geringstmöglichen Energieverbrauch oder nimmt lästige Aufgaben ab, wie z. B. die Überwachung von Lebensmittel-beständen im Kühlschrank und eventuelle Nach-bestellung oder den Schutz vor Einbrüchen.
  • Das IoT ist in der Automobilbranche eine grundlegende Voraussetzung für selbstfahrende Autos, die Marktbeobachter einstimmig für einen der ganz wichtigen Trends der Zukunft halten. Damit einhergehend könnten u. a. Car-Sharing-Modelle in völlig neuem Umfang entstehen. Dies wiederum könnte Umwelt und Innenstädte entlasten und dazu führen, dass weniger Automobile und Parkplätze als bisher benötigt werden.

Jede einzelne dieser teils bahnbrechenden Innovationen erleichtert den Alltag und verbessert unsere Lebensqualität. Ob Parkplatzsuche mittels Karten in Echtzeit, lebensrettende, vernetzte Herzschrittmacher oder die Steuerung ganzer Fertigungsstraßen in modernsten 4.0 Industriebetrieben: Das IoT löst Probleme, die manuell bislang kaum zu bewältigen waren und beugt zugleich vielen künftigen potenziellen Schwierigkeiten vor. Dabei steht es erst am Anfang! Es ist kaum absehbar, was in den kommenden Jahrzehnten alles möglich sein wird.

Stürmisches Wachstum soweit das Auge reicht…

Weltweit verbinden sich derzeit in jeder Sekunde etwa 127 neue Smart Devices mit dem „Internet der Dinge“2. In zwei Jahren werden es insgesamt bereits über 20 Milliarden sein3. Je nach Anwendungsbereich wird das Wachstum mit einer kumulierten jährlichen Zuwachsrate zwischen 20 und 40 Prozent förmlich explodieren, prognostiziert unter anderem die Boston Consulting Group für das kommende Jahrzehnt. Rund 11 Billionen US-Dollar sollen die potenziellen jährlichen, wirtschaftlichen Auswirkungen des IoT im Jahr 2025 ausmachen, sagt McKinsey voraus.

… und damit ein aussichtsreiches Feld für Investoren

Das „Internet der Dinge“ steht also erst am Beginn eines gleichwohl langfristigen wie rasanten Wachstums. Im Raiffeisen-MegaTrends-Aktien wollen wir genau dieses Potenzial im Interesse unserer Investoren nutzen.

Der Fonds versucht, vom „Internet der Dinge“ auf drei Ebenen zu profitieren:

  1. Produzenten der zugrundeliegenden Technologien (Hard- und Software)
  2. Infrastruktur des IoT (5G, Cyper-Security, Mobilfunknetz)
  3. Anwender des IoT (Automobilbranche, Logistikunternehmen, Pharmabranche, etc.)

Damit will das Fondsmanagement möglichst die gesamte „Nahrungskette“ des „Internets der Dinge“ abbilden. Es investiert also in die Erzeuger der Sensoren und Mikrochips (z. B. Samsung, Infineon, TSCM, U-Blox), genauso wie in die Anbieter der Infrastruktur (Cisco, Nokia) und Mobilfunker (T-Mobile, Softbank). Investments erfolgen ebenso in die Anwender der Technologie, wie z. B. in die Automobilbranche (Toyota, BMW, Geely), den Gesundheitssektor (Cerner, Teladec, Intuitive Surgical) oder in die Industrie im Allgemeinen (Siemens, Signify, Kühne & Nagel, GE, AGCO, Fanuc, Nidec, Keyence).

Fazit

Internet of Things – einer der größten aktuellen Megatrends

Die anstehenden Umwälzungen in fast allen Lebensbereichen, die das „Internet der Dinge“ ermöglichen wird, sind wahrhaft revolutionär und lassen sich derzeit oft nur erahnen. Sie bieten eine Fülle von Chancen und Herausforderungen aber natürlich auch Risiken. Das gilt für Unternehmen und Beschäftigte und selbstverständlich auch für Investoren. Das Fondsmanagement des Raiffeisen-MegaTrends-Aktien beobachtet die bahnbrechenden Entwicklungen auf diesem Gebiet entsprechend intensiv, um die daraus resultierenden langfristigen Ertragschancen bestmöglich für seine Anleger zu nutzen, und zugleich mögliche Risiken rechtzeitig zu erkennen. Apropos Risiken: Den überdurchschnittlichen Chancen im Zuge dieser Umwälzungen stehen selbstverständlich auch höhere Risiken (wie etwa Branchen- oder Unternehmensrisiken) gegenüber.


1) https://esa.un.org/unpd/wpp/Publications/Files/WPP2015_DataBooklet.pdf 
2) Quelle: McKinsey
3) Quelle: Gartner