Japan ist kein Musterknabe, was den Klimaschutz angeht. Aber das Land und seine Unternehmen strengen sich inzwischen mehr an als andere, sagt Masayuki Teraguchi, Head of Investment Technology Fund Management Department von Nikko Asset Management. Das können Anleger für sich nutzen:
Japan war im Jahr 2021 der siebtgrößte Treibhausgas-Emittent der Welt, vor allen europäischen Ländern – ein ein Ergebnis seiner starken Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zur Energieerzeugung. Spielraum für eine verbesserte Umweltbilanz gibt es reichlich. Bis 2050 will Japan CO2-neutral sein, die Treibhausgasemissionen sollen bis 2030 um fast die Hälfte sinken. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der japanischen Stromerzeugung steigt.
Privatsektor, Gesellschaft und Investoren denken um
Anstrengungen in diese Richtung unternimmt auch der private Sektor. Nirgendwo gibt es mehr Unternehmen, die die Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) unterstützen, als in Japan. Die TCFD-Empfehlungen gelten weithin als wegweisend für die freiwillige Offenlegung klimabezogener Finanzdaten.
Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der japanischen Gesellschaft nimmt ebenfalls zu, das Interesse an ESG-Investitionen steigt vor allem bei der jüngeren Generation und bei Finanzinstituten. Bis vor kurzem legten nur wenige Finanzinstitute die Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit ihren Investitions- und Kreditaktivitäten offen. Inzwischen stellen immer mehr Institute Nachhaltigkeitsspezialisten ein, die diese Emissionen schätzen und offenlegen.
Treibhausgasarme Portfolios gefragt
Vor diesem Hintergrund erwarten wir eine verstärkte Nachfrage von Investoren nach einer Reduzierung der THG-Emissionen. Eine Strategie, um der Nachfrage nach Portfolios mit geringeren THG-Emissionen nachzukommen, besteht darin, Unternehmen zu beschleunigten Dekarbonisierungsbemühungen zu drängen. Ein entsprechend treibhausgasarmes Portfolios lässt sich konstruieren, das ein dem TOPIX ähnliches Engagement in japanischen Aktien bietet und gleichzeitig darauf abzielt, die finanzierten Emissionen zu begrenzen. Die Treibhausgasemissionen und die Treibhausgasintensität werden in unserem Beispiel auf einem Niveau von etwa 50 % des TOPIX-Benchmarks gehalten. Die Emissionsdaten der Unternehmen beruhen auf öffentlich zugänglichen Informationen sowie auf Schätzungen, die mit einem internen Modell berechnet wurden. Wichtig ist daneben die Zusammenarbeit mit den investierten Unternehmen, um diese zu ermutigen, umweltbewusster zu agieren und relevante Informationen offenzulegen.