Tuesday 16-Apr-2024
7.1 C
Frankfurt am Main

Schroders Institutional Investor Study 2018

Press ReleasesSchroders Institutional Investor Study 2018

Sorge vor zunehmenden Risiken – Investoren aus der Versicherungswirtschaft senken deutlich ihre Renditeerwartungen.

Weltweit haben Versicherungsgesellschaften ihre Renditeerwartungen deutlich abgesenkt, weil die Sorge vor zunehmender Volatilität am Aktienmarkt und wachsenden Risiken ihre Portfolios belastet. Zu diesem Ergebnis kommt die Schroders Institutional Investor Study 2018 mit dem Titel „Versicherungsgesellschaften im Fokus”.

Die Untersuchung1, für die 157 Investoren von Versicherungsgesellschaften mit einer addierten Bilanzsumme von ca. 10 Billionen US-Dollar befragt wurden, kommt zu dem Ergebnis, dass 40 Prozent der Investoren aus der Versicherungswirtschaft in den nächsten fünf Jahren nur noch durchschnittliche Jahresrenditen von unter 5 Prozent erwarten – eine deutliche Zunahme gegenüber dem Vorjahr, als nur 22 Prozent diese Erwartung hatten.

Die Zuversicht der Versicherungsgesellschaften, ihre angestrebten Renditen erreichen zu können, hat ebenfalls abgenommen, und zwar von 61 Prozent auf nur noch 54 Prozent. Gleichzeitig sind auch die durchschnittlichen Portfolio-Haltezeiten kürzer geworden, und der Anteil der Versicherungsgesellschaften, die ihre Investments über einen vollständigen Marktzyklus halten, ist von 14 Prozent auf 10 Prozent zurückgegangen.

Zugenommen hat dagegen die Umschlagshäufigkeit in ihren Portfolios. Durchschnittlich veräußern Versicherungsgesellschaften inzwischen jedes Jahr 19 Prozent ihrer Portfolio-Positionen, verglichen mit 13 Prozent vor einem Jahr.

Welche durchschnittlichen jährlichen Renditeerwartungen haben Sie für das Investment-Portfolio Ihres Unternehmens innerhalb der nächsten fünf Jahre?

Carlos Böhles, Leiter institutionelles Geschäft bei Schroders in Frankfurt am Main:

Die globalen Märkte hatten in den letzten Jahren einen großartigen Lauf. Unsere Umfrage zeigt aber, dass Versicherungsgesellschaften vorsichtiger werden, was auf ein mögliches Ende dieses Laufs hinweisen könnte.

Versicherungsgesellschaften setzen zunehmend auf maßgeschneiderte Lösungen, die eine Risikosteuerung bieten und auf eine Diversifizierung zugunsten nicht börsengehandelter Kapitalanlagen, um die von ihnen benötigten Renditen bei vertretbarem Risiko zu erzielen. Nachhaltigkeit gerät als eine Anforderung unserer Versicherungskunden bei der Kapitalanlage ebenfalls zunehmend in den Fokus.

Die Politik und das Weltgeschehen wurden von 26 Prozent der befragten Versicherungsgesellschaften als die wichtigsten Faktoren bezeichnet, welche die Performance ihrer Portfolios beeinträchtigen könnten. Höhere Zinssätze standen bei 25 Prozent und ein Rückgang des Weltwirtschaftswachstums bei 23 Prozent an erster Stelle.

Als spezifische Probleme für die Kapitalanlage hoben Versicherungsgesellschaften die Volatilität am Aktienmarkt, Zinsänderungsrisiken und Kreditausfälle als die drei wichtigsten Risiken hervor. Bessere risikogesteuerte Anlagelösungen sind die Innovation, von der die meisten Versicherungsgesellschaften (62 Prozent) in den nächsten 12 Monaten mehr sehen möchten.

Die Versicherungsgesellschaften gehen davon aus, dass sie den Anteil nicht börsengehandelter Kapitalanlagen in ihren Portfolios in den nächsten 12 Monaten von derzeit 9 Prozent auf 11 Prozent erhöhen werden, hauptsächlich um höhere Renditen, eine breitere Diversifizierung und ein besseres Risikomanagement zu erreichen.

Fast drei Viertel der Kapitalanlagen von Versicherungsgesellschaften (73 Prozent) werden der Umfrage zufolge gegenwärtig aktiv gemanagt.

Ferner erwarten 73 Prozent der Versicherungsgesellschaften, dass nachhaltiges Investieren als Reaktion auf eine breitere Schwerpunktverlagerung im Kapitalanlagebereich an Bedeutung zunehmen wird. Im Vergleich zum Vorjahr legen Versicherungsgesellschaften inzwischen größeren Wert auf eine nachhaltige Ausrichtung ihrer Kapitalanlagen.

Wie wird sich die Bedeutung nachhaltigen Investierens innerhalb der nächsten fünf Jahre verändern? 

Paul Forshaw, Global Head of Insurance Asset Management, Schroders:

Die Umfrage bestätigt, wie wichtig es für Asset Manager ist, versicherungsspezifisches Investment-Fachwissen zu haben. Damit können sie aktiv gemanagte, maßgeschneiderte Lösungen anbieten, um die zunehmend anspruchsvollen Zielsetzungen von Versicherungsgesellschaften zu erfüllen.

 Den englischsprachigen Bericht können Sie hier herunterladen


1) Diese globale Studie wurde im zweiten aufeinanderfolgenden Jahr von Schroders in Auftrag gegeben und von der unabhängigen Forschungsagentur CoreData Research durchgeführt. Es wurden institutionelle Investoren aus einer Vielzahl an Kategorien befragt, darunter Pensionsfonds, Stiftungen sowie Staatsfonds. Umgesetzt wurde die Studie in Form einer umfangreichen weltweiten Erhebung im Juni 2018. Die 650 befragten institutionellen Anleger verteilen sich geographisch wie folgt: 175 aus Nordamerika, 250 aus Europa, 175 aus Asien und 50 aus Lateinamerika. Die Umfrageteilnehmer stammten aus 15 verschiedenen Ländern. Speziell für diese Auswertung wurden die Antworten von 157 Investoren aus der Versicherungswirtschaft analysiert.

This article has first been published on schroders.com.