Pari passu nur auf dem Papier
Die europäischen Kreditmärkte erleben einen grundlegenden Wandel. Das traditionelle Prinzip der Gleichbehandlung (pari passu) von Gläubigern derselben Seniorität wird zunehmend durch moderne Restrukturierungsmechanismen ausgehöhlt. Der Fall Selecta illustriert exemplarisch, wie juristische Strukturen gezielt wirtschaftliche Ungleichgewichte erzeugen – zulasten passiver Gläubiger. Diese Entwicklung ist für Fonds wie den XAIA Credit Debt Capital von gewichtiger Bedeutung.
Zugang schlägt Rang – wie Restrukturierungen Gewinner und Verlierer schaffen
XAIA zeigt in seinem aktuellen Marktkommentar, wie Instrumente wie Uptiering, Double-Dip oder strukturierte Neufinanzierungen aktiv genutzten Einfluss mit überdurchschnittlicher Recovery belohnen. Wer früh beteiligt ist und Kapital bereitstellt, kann seine Position massiv verbessern – wer abwartet, wird trotz gleicher juristischer Stellung ökonomisch benachteiligt. Die klassische Gleichbehandlung weicht einer selektiven Verteilung nach Beteiligung.

„Die ökonomische Realität folgt nicht mehr der juristischen Form.“
Philipp Graxenberger, XAIA Investment
Das neue Kreditdreieck: Spread – Ausfall – Recovery – und Verhandlungsmacht
Traditionell bestimmen Spread, Ausfallwahrscheinlichkeit und Recovery die Risikoprämie eines Kredits. Inzwischen kommt eine vierte Dimension hinzu: die Fähigkeit, den Restrukturierungsprozess mitzugestalten. XAIA nutzt dieses Paradigma als Kern einer marktneutralen Strategie – durch gezielte Long-/Short-Positionen und den Einsatz von Absicherungsinstrumenten.

„Bei Restrukturierungen ist die Verwertungsquote nicht uniform, sondern hängt vom Investorentyp ab.“
Josef Pschorn, XAIA Investment
Fallbeispiel Selecta: Gleiche Anleihe, ungleiche Realitäten
Im Rahmen der zweiten Restrukturierung des Vending-Spezialisten Selecta Anfang 2025 – durchgeführt unter dem niederländischen WHOA-Verfahren – wurden Mitglieder eines exklusiven Gläubigerkreises (CoCom) wirtschaftlich deutlich bevorzugt. Sie stellten €330 Mio. neues Kapital, übernahmen die Kontrolle via BidCo-Struktur und erhielten vorrangige Rückzahlungsansprüche. Außenstehende Anleihegläubiger mit formell identischer Seniorität wurden hingegen mit nachrangigen Instrumenten und geringer Beteiligung abgespeist. Die Folge: Ein Marktpreisunterschied von rund 30 Prozentpunkten zwischen den Gruppen – allein verursacht durch Struktur und Beteiligung.
Strategie aus Ineffizienz: Das XAIA-Fondsmodell
Der XAIA Credit Debt Capital Fonds nutzt systematisch Bewertungsunterschiede entlang der Kapitalstruktur – etwa wenn der Markt Aktien noch optimistisch bewertet, der Kreditmarkt aber bereits beginnt, Ausfallrisiko einzupreisen. Die laufenden Anleiheerträge finanzieren dabei effizient die Absicherungen. Ergebnis: stabile Erträge mit geringer Korrelation zu traditionellen Märkten.
Marktumfeld bietet selektive Einstiegschancen
Die Kombination aus strukturellen Verwerfungen, regulatorischer Flexibilität und zurückhaltenden institutionellen Investoren ermöglicht attraktive Handelsgeschäfte. XAIA sieht in diesem Umfeld ideale Bedingungen für selektive Positionierungen mit asymmetrischem Risiko-Rendite-Profil.
Bewährte Robustheit über Marktzyklen hinweg
Die vergangenen neun Kalenderjahre konnte der Fonds jeweils mit positiver Performance abschließen, obgleich die negative Geldmarktverzinsung in diesem Zeitraum über sechs Jahren andauerte. Auch zukünftig zielt der Fonds zielt unverändert auf eine beständige und spürbare Überrendite zum 3M-Euribor ab, bei einer stabilen Volatilität von rund 2 % und unkorreliert zu klassischen Risikoanlagen.
Mehr erfahren?
Die vollständige englische Ausgabe des ‚Perspectives‘ Marktkommentars finden Sie hier: Link
Bilder © XAIA
