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Weltwirtschaft 2021: Erholung wird stärker als erwartet

OpinionsWeltwirtschaft 2021: Erholung wird stärker als erwartet

Die Investmentexperten von Nikko Asset Management erwarten, dass das Wachstum der Weltwirtschaft im kommenden Jahr den Marktkonsens übertrifft. Aktien, insbesondere außerhalb der USA, dürften stark anziehen. John Vail, Chief Global Strategist, erläutert die Prognosen:

  • Unser Szenario sagt voraus, dass dank der Impfstoffe bei einer viel größeren Anzahl von Anlegern der Pessimismus in Optimismus umschlagen wird. Geopolitische Risiken werden die wirtschaftliche Aktivität nicht behindern.
  • Letzteres ist besonders in Europa wichtig, wo zuletzt die Befürchtungen rund um den Brexit eine bessere Aktienperformance verhindert haben.
  • Wir gehen zudem davon aus, dass die Republikaner die Mehrheit im US-Senat verteidigen werden. Die Demokraten werden ihre Vorhaben daher nur in abgeschwächter Form umsetzen können.
  • Die wirtschaftliche Erholung wird weltweit eine disinflationäre Tendenz haben.

BIP-Prognosen (zum jeweiligen Vorjahreszeitraum, saisonbereinigt und annualisiert):

 

1. Halbjahr 2021 

2. Halbjahr 2021 

2021 gesamt 

USA 

4,2 % 

4,2 % 

4,2 % 

Eurozone 

2,7 % 

5,2 % 

5,0 % 

Japan 

3,3 % 

3,5 % 

3,5 % 

China 

6,5 % 

6,6 % 

9,0 % 

 

USA: Der private Konsum sollte sich weiter erholen, vor allem da sich die Stimmung der Verbraucher dank der Impfstoffe verbessern wird. Die privaten Investitionsausgaben werden in den meisten Sektoren ansteigen, insbesondere im Technologiebereich. Boeings Flugzeugproduktion dürfte ab dem zweiten Quartal 2021 ein wichtiger positiver Faktor für das Wirtschaftswachstum sein. Die Bauinvestitionen außerhalb des Infrastruktursektors dürften jedoch gedämpft bleiben. Die Staatsausgaben sollten aufgrund der demokratischen Pläne zum Wachstum beitragen, während der Nettoaußenhandel eine zunehmend neutrale Rolle spielen dürfte.

Eurozone und Japan: Das BIP der Eurozone stürzte im Jahr 2020 am stärksten ab und dürfte sich daher im kommenden Jahr stärker erholen als in den USA und Japan. In der Eurozone und in Japan dürfte sich die tiefe Verunsicherung der Verbraucher in Optimismus wandeln. Zusätzlich dürfte ein steigendes Vertrauen der Unternehmen die Investitionen in einem überraschenden Ausmaß ankurbeln. 

Diese BIP-Entwicklungen sollten die Risikomärkte erfreuen, die Rentenmärkte allerdings vor Herausforderungen stellen.