von Aneeka Gupta, Associate Director, Research, WisdomTree.
Schwellenländeraktien notieren auf dem niedrigsten Niveau im Vergleich zu US-Technologiewerten seit 2000. Das wirft die Frage auf, ob jetzt ein Wendepunkt bei Schwellenländer-Aktien erreicht sein könnte. Als die Titel zuletzt auf einem so niedrigen Niveau wie jetzt gehandelt wurden, folgte eine acht Jahre lang währende kraftvolle Erholung. Die Zusammensetzung der Schwellenländersektoren hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und ist ausgereifter, sie beinhalten nun größere Finanz- und Technologieaktien und einen geringeren Anteil von Materialien und Rohstoffaktien.
Quelle: WisdomTree, Bloomberg vom 13. September 2019.
Wichtiger Hinweis: Emerging Markets-Aktien werden durch den MSCI Emerging Market Index und US-Technologie-Aktien durch den Nasdaq 100 Index erfasst. Die Linie in der obigen Grafik stellt den MSCI Emerging Markets Index geteilt durch den Nasdaq 100 Index dar. Der MSCI Emerging Markets Index besteht aus 26 Entwicklungsländern, darunter Argentinien, Brasilien, Chile, China, Kolumbien, Tschechien, Ägypten, Griechenland, Ungarn, Indien, Indonesien, Korea, Malaysia, Mexiko, Pakistan, Peru, Philippinen, Polen, Katar, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Taiwan, Thailand, Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Die historische Performance ist kein Indikator für die zukünftige Performance und alle Investitionen können an Wert verlieren.
Die Schwellenländer werden stark durch das Wechselspiel der zwischen Trump, China und US-Notenbank (Fed) gebildeten Troika beeinflusst. Im ersten Quartal 2019 funktionierte dies für Schwellenländer gut, da die Fed einen Zinssenkungszyklus einleitete und die Frist für Zollschranken bis zum 31. März verlängert wurde. Seitdem haben die Schwellenländer jedoch eine Achterbahnfahrt hinter sich, denn die Handelskriege zwischen den USA und China eskalierten zuletzt und es ergaben sich zudem spezifische Risiken in Argentinien und der Türkei. Dennoch wurden die Ertragsergebnisse bei Schwellenländern im zweiten Quartal von Konsenseffekten bei 72 Prozent der Marktkapitalisierung des MSCI EM Index dominiert – 43 Prozent der Marktkapitalisierung schlug zuvor den Konsens verglichen mit nunmehr 28 Prozent, dies markiert eine Erholung gegenüber dem Vorquartal. Interessanterweise wurde die deutliche Verbesserung vor allem vom IT-Sektor getragen, angeführt von Korea und Taiwan.
Den jüngsten Prognosen des Internationalen Währungsfonds zufolge wird das Wachstum der Schwellenländer dieses Jahr voraussichtlich bei 4,1 Prozent liegen und im kommenden Jahr auf 4,7 Prozent steigen. Es wird erwartet, dass sich das BIP-Wachstum der entwickelten Märkte von 1,9 Prozent in diesem Jahr auf nur 1,7 Prozent im Jahr 2020 weiter verlangsamt. Der Großteil des globalen Wachstums, das voraussichtlich von 3,2 Prozent in diesem Jahr auf 3,5 Prozent im nächsten Jahr steigen wird, könnte aus den Schwellenländern kommen. Einer der Hauptgründe, warum die Wachstumsraten der Schwellenländer zögern, liegt an den Wachstumsstimuli in China. Die aktuellen Bewertungen spiegeln eine hohe Unsicherheit unter den Schwellenländer-Investoren wider. Wir glauben, dass die niedrigen Bewertungen bei Schwellenländer-Aktien angesichts der positiven Ertragsdaten, der günstigen Wachstumsaussichten und der jüngsten Deeskalation der Handelskriege zwischen den USA und China einen aussichtsreichen Einstiegspunkt darstellen könnten.
Nach den jüngsten Prognosen des Internationalen Währungsfonds wird das Wachstum voraussichtlich in den Schwellenländer 4,1 Prozent betragen.