Droht mit dem Absturz der türkischen Lira eine Kettenreaktion in weiteren Schwellenländern? Kim Catechis, Head of Global Emerging Markets bei der Legg Mason-Tochter Martin Currie und Fondsmanager des Legg Mason Martin Currie Global Emerging Market Funds, glaubt das nicht – im Gegenteil, für ihn ist die gegenwärtige Situation eher ein guter Einstiegszeitpunkt:
„Die Türkei sitzt aktuell in einer Grube, die sie sich mit fieberhaftem Eifer in den letzten paar Jahren selber gegraben hat. Die Koordination dieser ‚Ausgrabung’ hat die oberste Führung des Landes mit ihrer fehlgeleiteten, kurzfristigen Strategie übernommen, bei der es nur darum ging, die Wahl zu gewinnen. Der Türkei stehen nun Kontrollen des Kapitalverkehrs und ein Plan des internationalen Währungsfonds bevor, der an einigen Bedingungen geknüpft sein wird. Die Alternative dazu ist eine Abwärtsspirale, die so lange anhalten dürfte, bis die ersten beiden Optionen doch schmackhaft erscheinen.
Dennoch sind die Probleme der Türkei länderspezifisch und es ist eher unwahrscheinlich, dass daraus echte Probleme für andere Schwellenländer resultieren. Die Bewertungen der Emerging Markets spiegeln dieses allzu negative Szenario zwar bereits wider, US-Bonds, -Aktien und auch der Dollar scheinen die Möglichkeit eines langsameren Wachstums allerdings zu ignorieren. Diese Diskrepanz ist auf Dauer unhaltbar, weshalb wir jetzt einen guten Einstiegszeitpunkt für Schwellenländer erleben dürften – die Türkei natürlich ausgenommen.“