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Zwischen Zöllen und Zinsen – wohin steuert die US-Wirtschaft?

Markets and NewsZwischen Zöllen und Zinsen – wohin steuert die US-Wirtschaft?

Nach den zuletzt schwachen Beschäftigungszahlen und angesichts der viel diskutierten Zollpolitik drängt sich die Frage auf: Wie geht es weiter mit der US-amerikanischen Wirtschaft? André Figueira de Sousa (Titelbild) und Lowie Debou, Rentenfondsmanager von DPAM, gehen dieser Frage nach:

Insbesondere die Kombination aus einem niedrigen Juli-Wert und einer bedeutenden Abwärtskorrektur der Vormonatszahlen führte zu einem starken Rückgang der kurzfristigen Zinsen in den USA. Anleger fühlten sich zurückversetzt in den Sommer 2014, als die Fed aufgrund der sich abschwächenden Beschäftigungslage innerhalb weniger Monate die Leitzinsen um 1 % senkte. Allerdings ist der Rückgang der Beschäftigung diesmal noch stärker und breiter angelegt.

Unternehmen zögern bei Neueinstellungen

Die Märkte haben die Auswirkungen der Handelspolitik von Trump bislang weitestgehend ignoriert – wir meinen: unterschätzt. Angesichts der weltweiten Handelsunsicherheit, einschließlich der jüngsten US-Zölle, halten sich die Unternehmen mit Neueinstellungen stärker zurück. Die jüngsten Einkaufsmanager-Umfragen zeigen einen Beschäftigungsrückgang sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor.

Konjunktur und Beschäftigung schwächeln

Da die Fed weiterhin datenabhängig agiert, ist das wahrscheinlichste Szenario eine Zunahme der Marktschwankungen. Dies könnte zunächst zu einer höheren Zinsvolatilität führen, da bessere Daten die Märkte erneut dazu veranlassen könnten, mögliche Fed-Senkungen auszupreisen. Da sich jedoch die negative Dynamik der Wirtschafts- und Beschäftigungsdaten fortsetzen wird, wird die Fed die Zinsen weiter senken und damit Zinsschwankungen verringern. Dafür könnten die Schwankungen bei den Renditeaufschlägen zunehmen, je nachdem, wie stark sich die Daten verschlechtern. Bleibt die Verschlechterung begrenzt, dürfte dies die Spreads stützen, da die geldpolitische Lockerung die Anlegerstimmung aufhellen wird. Da sich die Anleger derzeit bei Investments in Staatsanleihen von fiskalischen Sorgen leiten lassen, werden wir Länder- und Kreditspreads sehr behutsam auswählen.

Bild © DPAM