Tuesday 23-Apr-2024
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Bundesbürger halten mehr Nachhaltigkeit für dringend erforderlich

Press ReleasesBundesbürger halten mehr Nachhaltigkeit für dringend erforderlich

Während bei der Weltklimakonferenz in Glasgow Vertreter aus fast 200 Staaten über Maßnahmen gegen den Klimawandel diskutieren, sind sich die meisten Bundesbürger bereits in einem Punkt einig: 71 Prozent sind überzeugt, dass es teurer sein wird, die Folgen des Klimawandels zu beheben, als den Klimawandel aufzuhalten. Gleichzeitig sehen 89 Prozent der Menschen einen gesellschaftlichen Wandel in Richtung Nachhaltigkeit als dringend an. Das geht aus einer Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von Union Investment hervor.

Unter den jüngsten Befragten, den 18- bis 29-Jährigen, ist mit 80 Prozent der Anteil derjenigen am größten, die überzeugt sind, dass die Behebung der Folgen des Klimawandels höhere Kosten verursachen würde als dessen wirksame Bekämpfung. In dieser Altersgruppe liegt der Anteil derer, die in einer präventiven Bekämpfung des Klimawandels ökonomische Vorteile sehen, um neun Prozentpunkte über dem Durchschnitt aller Befragten.

Bei den Befragten im Alter von 18 bis 29 Jahren ist mit 94 Prozent auch der Anteil derjenigen am höchsten, die einen gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit für dringend halten. Der Wert liegt damit um fünf Prozentpunkte über dem Durchschnitt. Differenziert man die Ergebnisse dagegen regional, so fällt auf, dass mehr Menschen im Westen (91 Prozent) als im Osten Deutschlands (80 Prozent) von der dringenden Notwendigkeit eines solchen Wandels überzeugt sind.

„Trotz großer Herausforderungen ist die nachhaltige Transformation auch aus ökonomischer Perspektive alternativlos. Sie bietet eine große unternehmerische und gesellschaftliche Chance“, sagt Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment.

Die größte Wirkung in puncto Nachhaltigkeit für Gesellschaft und Umwelt können den Befragungsteilnehmern zufolge produzierende Unternehmen erzielen. 94 Prozent sind der Meinung, dass diese Unternehmen viel bewirken können. Am zweithäufigsten werden mit 87 Prozent Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen genannt, gefolgt von der Politik (84 Prozent, Mehrfachnennungen).

„Wir erleben einen tiefgreifenden strukturellen Wandel, der keinen Bereich außen vor lässt und sich mit enormer Dynamik vollzieht. Bei der nachhaltigen Transformation sind alle gefordert, da der Übergang in eine klimaneutrale Wirtschaft nur im Miteinander funktionieren wird“, betont Reinke.

Neue Bundesregierung sollte Nachhaltigkeit durch Anreize fördern

Der Politik wird zur Nachhaltigkeitsförderung vor allem die Schaffung gezielter Anreize nahegelegt. So empfehlen 87 Prozent der Befragten der neuen Bundesregierung, auf staatliche Anreize wie zum Beispiel Steuervorteile zu setzen, um ein nachhaltiges Verhalten zu unterstützen. Noch höher liegt auch hier der Anteil der Befürworter bei den unter 30-Jährigen mit 92 Prozent.

Auf weniger positive Resonanz stießen Verbote und Gesetze, die nicht nachhaltiges Handeln bestrafen. Während in den westlichen Bundesländern 56 Prozent dafür plädieren, sind die Befürworter solcher Verbote im Osten Deutschlands mit 44 Prozent in der Minderheit. Die meisten Befürworter von Verboten und gesetzlichen Regelungen finden sich hier ebenfalls unter den 18- bis 29-Jährigen (65 Prozent).

„Nun gilt es, den Wandel zu fördern, statt Verbote zu fordern. Denn nur so werden wir möglichst viele Menschen und Unternehmen für die nachhaltige Modernisierung gewinnen. Wir setzen als Investor auf das Prinzip einer glaubwürdigen Transformation. Das größte Potenzial liegt in den Unternehmen, die heute noch nicht völlig nachhaltig agieren, sich aber glaubwürdig dahin entwickeln wollen. Als aktiver Investor wollen wir diese Transformationskandidaten begleiten,“ sagt Reinke.


Zur Befragung

Das Marktforschungsinstitut forsa hat 1.003 Bundesbürger im Alter von 18 bis 70 Jahren zum Thema Nachhaltigkeit befragt. Die repräsentative Befragung wurde vom 1. bis 8. Oktober 2021 online durchgeführt.