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Energiespeicher der Zukunft: Batteriemarkt als wachstumsstarker Megatrend

OpinionsEnergiespeicher der Zukunft: Batteriemarkt als wachstumsstarker Megatrend

Der jüngste öffentliche Streit zwischen Tesla und Panasonic über die gemeinsam betriebene Batterieanlage hat den Batteriemarkt in ein eher negatives Licht gerückt. Dabei gehört er eher zu den positiven Geschichten, die es zu erzählen gilt – davon ist Aanand Venkatramanan, Head of ETF Investment Strategies bei Legal & General Investment Management (LGIM), überzeugt. Denn die Ursache für die Meinungsverschiedenheiten zwischen Tesla und seinem Lieferanten von Lithium-Ionen-Batteriezellen ist unter anderem der Wunsch nach einer schnelleren Produktion. Davon würde nicht nur die Autoindustrie profitieren.

„Der Batteriemarkt ist ein wachstumsstarker Megatrend, der Raum für attraktive Investmentmöglichkeiten bietet. Allein der Energieverbrauch durch Elektrofahrzeuge soll bis 2030 von derzeit unter 50 Gigawattstunden pro Jahr auf fast 1.600 Gigawattstunden pro Jahr steigen“, sagt Venkatramanan. Das Wachstum des Marktes werde jedoch nicht nur von einer einzelnen Branche beflügelt. Auch die nächste Generation der globalen Energieinfrastruktur erweise sich als wichtige Nachfragequelle für die Batterietechnologie, wie ein aktuelles Research-Paper des US-amerikanisches Professional-Services-Unternehmen Strategen im Auftrag von LGIM zeige1. „Allein im Jahr 2018 wurden beinah vier Gigawatt Speicherkapazität installiert. Die damit kumulierte installierte Leistung hat sich darauf verdoppelt. Bis 2040 sollte sie auf eine geschätzte kumulierte Gesamtleistung von rund 1.000 Gigawatt ansteigen“, sagt Venkatramanan. Zwar würden nicht alle dieser neu installierten Speicher in Form von elektrischen Batterien geliefert. „Dennoch sollte diese Technologie entscheidend sein, um den von Wind- und Solaranlagen erzeugten Strom den ganzen Tag über zuverlässiger verfügbar zu machen“, so Venkatramanan weiter.

Experteneinschätzungen bleiben gefragt

Trotz des enormen Wachstumspotenzials sei jedoch nicht außer Acht zu lassen, dass sich viele Unternehmen am Batteriemarkt in einer frühen Wachstumsphase befinden. „Es kann Schwierigkeiten dabei geben, die langfristige Tragfähigkeit ihrer Batterieprojekte zu beurteilen. Dies erfordert die Zusammenarbeit mit unabhängigen Experten, die nicht nur aufzeigen können, was bestimmte Unternehmen heute tun, sondern auch, wie sich ein so entstehender Markt entwickelt“, sagt Venkatramanan.

So seien beispielsweise Lithium-Batterien heute die dominierende Technologie für Elektrofahrzeuge. Morgen könne das jedoch schon anders aussehen. „In 10 Jahren könnten Flow-basierte Batterien durchaus den größeren Marktanteil bei der Speicherung im Netz haben. Daher sollten diese Technologien nicht ignoriert werden“, so Venkatramanan.

Investitionen in Bergbauunternehmen – insbesondere in solche, die bereits die Rohstoffe produzieren und nicht in Explorateure und Entwickler – können eine weitere Diversifizierung bewirken. Lithiumproduzenten könnten von höheren Metallpreisen profitieren. Die würde die negativen Auswirkungen auf die Unternehmen, die Lithium verbrauchen, möglicherweise ausgleichen.

Um Batterietechnologie als thematische Investition auszuschöpfen, sei ein aktives Research über das Ausmaß der Beteiligung eines Unternehmens an diesem Bereich von entscheidender Bedeutung. „Diese Technologie ist sehr jung. Daher ist es wichtig, dass Investoren die finanzielle Umsetzbarkeit von Batterieprojekten überprüfen. Der Betrieb eines betrieblichen Netzspeichers ist ein hilfreicher Lackmustest“, so der Experte.

Der Experte fasst zusammen: „Ein erfolgreiches Portfolio sollte über die gesamte Wertschöpfungskette der Batterie diversifiziert werden. Ziel ist es, durch ein diversifiziertes und völlig transparentes Portfolio in das säkulare Wachstumsthema selbst zu investieren.“