Die Dekarbonisierung, also die Umstellung der Wirtschaft in Richtung eines niedrigeren CO2-Ausstoßes, erfordert vor allem von Energieversorgungsunternehmen massive Anstrengungen. Besonders stark davon betroffen sind als größte Treibhausgasemittenten Erdölunternehmen. Diese stehen nicht nur aufgrund der Coronavirus-Krise und den aktuell volatilen Ölmärkten vor großen Herausforderungen.
Ausschluss von Erdöl-Unternehmen
Erste Asset Management hat sich als größte Fondsgesellschaft in Österreich dazu entschlossen, Erdöl-Unternehmen vorzeitig aus den nachhaltigen Umweltzeichen-Fonds auszuschließen. Das betrifft derzeit 9 Fonds mit einem Vermögen von rund 1,3 Milliarden Euro (per 07.04.2020). Damit ziehen wir Bestimmungen des österreichischen Umweltzeichens vor, die in Zukunft einen Ausschluss aus ethisch zertifizierten Umweltfonds verlangen.
Walter Hatak, Leiter Sustainable Investments Erste Asset Management:
„Ein Ausschluss von Erdöl-Unternehmen kann aus ethisch-moralischen Motiven erfolgen, also wenn man keine Beteiligung an großen Treibhausgasemittenten haben möchte. Es kann aber auch aus Risikogesichtspunkten erfolgen, also um die Pariser Klimaziele zu erfüllen. Wir haben uns aus beiden Gründen entschieden die neuen Bestimmungen des österreichischen Umweltzeichens vorwegzunehmen“, betont Walter Hatak, Leiter Sustainable Investments Erste Asset Management.
Abstimmung bei über 400 Hauptversammlungen
Um die Erderwärmung möglichst unter 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu beschränken, werden Unternehmen mit immer mehr Regularien konfrontiert werden. Hier gilt es als nachhaltiger Investor vorzugreifen.
Seit 2015 übt die Erste Asset Management die Stimmrechte basierend auf den eigenen Nachhaltigkeitsrichtlinien für alle ihre traditionellen Investmentfonds aus. Es werden auch hier strenge nachhaltige Kriterien bei der Beurteilung von Investments integrativ berücksichtigt.
Allein im vergangenen Jahr haben wir auf 400 Hauptversammlungen im Sinne von ESG (Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung) Richtlinien abgestimmt. „Deshalb bleibt der sehr konstruktive Dialog in Österreich mit der OMV, bei der wir als Lead-Investor der internationalen Investorenvereinigung Climate Action 100+ vertreten sind, selbstverständlich aufrecht“, so Hatak.
Nur Hälfte der Energieversorger verfolgen Pariser Klimaziele
Laut den Auswertungen des Finanzdienstleisters MSCI haben sich nur weniger als die Hälfte der Unternehmen im Energieversorgersektor entsprechende Ziele gesetzt oder verfolgen Ziele, die die Vorgaben für eine Beschränkung der Klimaerwärmung auf 1,5 oder 2 Grad erfüllen. Aufgrund der hohen Kapitalintensität für eine große Transformation ist eine Umstellungsphase von mindestens einem Jahrzehnt realistisch.
Um eine großflächige Umstellung des globalen Versorgersektors auf weniger CO2-intensive Energieformen zu ermöglichen sind globale Investments vor allem in den Bereichen der Netzwerke und der erneuerbaren Energieträger dringend notwendig.
„Die Ergebnisse zeigen uns, dass ausgehend von der Summe an Emissionen, die noch emittiert werden darf um die Erderwärmung auf 2 Grad zu beschränken, Energieversorger einen großen Teil dieser Emissionsreduktionen tragen und sich damit wesentlich mehr anstrengen müssen“, so Hatak abschließend.
Erste Asset Management wurde 2019 vom Branchenmagazin „Börsianer“ zur besten Fondsgesellschaft des Jahres ausgezeichnet.
Alles zum Thema Strom, Energie und nachhaltigen Investitionen finden Sie unter: https://blog.de.erste-am.com/dossier/strom-energie/
Wichtige rechtliche Hinweise
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.
Dieser Beitrag erschien zuerst im Blog der Erste Asset Management.
Mehr Informationen zur Produktpalette der Erste Asset Management finden Sie unter www.erste-am.at.