Ein Beitrag von Kristoffer Unterbruner, Portfoliomanager, Medical Strategy GmbH: Die Nobelpreise sind vergeben – und es gibt doppelten Grund zur Begeisterung für die biotechnologische Forschung! Victor Ambros und Gary Ruvkun wurden mit dem Nobelpreis für Medizin für ihre Entdeckung der microRNAs (miRNAs) ausgezeichnet. Diese kleinen RNA-Moleküle spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Genexpression, indem sie die Stabilität und Translation von mRNAs kontrollieren. Ein Ungleichgewicht der miRNAs kann Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer verursachen.
Die Biogenese der miRNAs beginnt im Zellkern mit der Bildung der pri-miRNA, die vom ‘Microprocessor’-Komplex in eine kürzere pre-miRNA geschnitten wird. Diese verlässt den Zellkern und wird im Zytoplasma von Dicer zur reifen miRNA verarbeitet. Die reife miRNA wird in den RISC-Komplex integriert und bindet spezifisch an Ziel-mRNAs, um deren Translation zu hemmen oder den Abbau einzuleiten. Dadurch wird die Menge der produzierten Proteine reguliert, was für die zelluläre Homöostase entscheidend ist.
Das Verständnis von miRNAs ermöglicht die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze, die gezielt in pathologische Prozesse eingreifen. Die Entdeckung von Ambros und Ruvkun zeigt, wie biotechnologische Forschung neue Perspektiven für die Behandlung von Krankheiten eröffnet.
Mit dem MEDICAL BioHealth sind wir seit über 24 Jahren mit einem wissenschaftlichen Ansatz in Biotech-Unternehmen investiert, die durch innovative Therapien in fortgeschrittenen Entwicklungsphasen hohe Mehrwerte erzielen können. Diese Entdeckung ist ein Beispiel für die Forschung, die unsere Branche vorantreibt.
Der zweite Nobelpreis, der uns begeistert, geht an John Hopfield und Geoffrey Hinton für ihre Arbeit im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Hopfield legte den Grundstein für neuronale Netzwerke, während Hinton als Pionier des Deep Learnings gilt. Ihre Arbeit ermöglichte die moderne KI, die auch die biotechnologische Forschung revolutioniert.
Durch KI lassen sich riesige Datenmengen analysieren, was die Entwicklung neuer Medikamente beschleunigt. Die Synergien zwischen Biotechnologie und KI bieten enormes Potenzial für neue Therapieansätze.
Wir erleben, wie die Spitzenforschung die Entwicklung von Medikamenten verändert. Die Verbindung von Biotechnologie und KI eröffnet neue Horizonte, und wir unterstützen die vielversprechenden kleinen und mittleren Biotechnologieunternehmen, die an den Therapien von morgen arbeiten.
Zum Autor
Kristoffer Unterbruner ist Portfoliomanager bei der Medical Strategy GmbH und verfügt als Molekularbiologe über langjährige Erfahrung sowie spezifische akedemische Qualifikationen. Seit 2018 verstärkt er das hochspezialisierte Expertenteam im Fondsmanagement des MEDICAL BioHealth Fonds. Seine Expertise liegt in hochinnovativen Bereichen der Medizin, darunter Gentherapie, Geneditierung, RNA-basierte Therapien und Zelltherapien.
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