Das Risiko mit der höchsten Wahrscheinlichkeit ist das eines politischen Missgeschicks oder Rückschlags durch die neue US-Regierung. Die Marktreaktion auf das Wahlergebnis war positiv – entsprechend hoch ist das Enttäuschungspotenzial. Auch die Ausgabenpolitik der neuen Regierung und der Stellenabbau nach dem Ende der Ausgaben aus dem Inflation Reduction Act bergen Risiken.
Künftige Steuersenkungen werden womöglich nicht reichen, um gegen die Wachstumsbremse anzukommen, die sich aus diesem Ausgabenrückgang ergibt. Ein weiteres Risiko mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die Einführung von Zöllen gegen verschiedene Handelspartner. Diese könnte zusammen mit der erklärten Absicht, Einwanderer ohne Papiere abzuschieben, inflationär wirken und die Fed dazu veranlassen, ihre geldpolitische Lockerungspolitik zu beenden. Dies wiederum könnte den stimulierenden Effekt einer Senkung der Einkommensteuer aufheben.
Politische Risiken außerhalb der USA
Auch außerhalb der USA sind die Risiken gestiegen. In Europa kommt die politische Instabilität zu einer Zeit schwachen Wirtschaftswachstums. Sollte die politische Pattsituation in den größten Volkswirtschaften Europas anhalten, könnte der Euro/Dollar-Kurs unter die Parität gedrückt werden. Die Ereignisse rund um den Präsidenten in Südkorea haben gezeigt, dass auch Asien nicht frei ist von politischer Instabilität. Weitere Risiken bestehen im Zusammenhang mit den Handelsspannungen und den anhaltenden wirtschaftlichen Problemen Chinas sowie der zunehmenden Militarisierung und Androhung einer Annexion Taiwans.
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