Die Abschwächung des chinesischen Immobilienmarktes wird Konsequenzen haben für Chinas Banken. Diese dürften jedoch begrenzt und überschaubar bleiben, meint Truman Du, Senior Portfolio Manager für asiatische Aktien bei Nikko Asset Management:
Chinas Banken verfügen immer noch über ausreichend Kapital, um die notleidenden Kredite zu verdauen. Die Kredite an Bauträger belaufen sich auf etwa 14 Billionen Renminbi (RMB); das sind nur 4 % der Gesamtaktiva der chinesischen Banken. In letzter Zeit haben einige Bauträger mit Liquiditätsengpässen zu kämpfen, und die Zahl der notleidenden Kredite in diesem Bereich steigt. Diese Kredite sind jedoch durch Sicherheiten gedeckt, und wir glauben nicht, dass viele chinesische Bauträger ausfallen werden. Im Allgemeinen werden diese von lokalen Regierungen unterstützt und verfügen immer noch über angemessene Barmittel.
Haushalte wenig verschuldet
Die Hypothekendarlehen belaufen sich derzeit auf etwa 40 Billionen RMB oder 14 % der Gesamtaktiva chinesischer Banken, die dort weiterhin als sichere Anlagen gelten. Chinesische Haushalte leihen sich nicht viel Geld, und die Schuldenseite der Hypothekarkrediten macht etwa die Hälfte ihrer Gesamtverschuldung aus. Als Sicherheiten für diese Darlehen dienen die Häuser, daher steckt in diesen Darlehen kein großes Risiko für die Chinas Banken. Die Zahl der notleidenden Kredite aus dem Immobiliensektor könnte zunehmen, die Banken dürften diese aber verkraften.
Darüber hinaus liegt die Kapitalunterlegungsquote der chinesischen Banken bei 15 % und damit weit über dem weltweiten Durchschnitt von etwa 10 %. Chinas Banken müssen also kein Kapital aufnehmen, es sei denn, es kommt zu einem drastischen und lang anhaltenden Abschwung auf dem heimischen Immobilienmarkt. Wir gehen aber davon aus, dass dieser sich stabilisieren und erholen wird und kein großes Problem für chinesische Banken darstellt.