Tuesday 30-Apr-2024
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Investieren in die „Fabrik der Zukunft“

OpinionsInvestieren in die „Fabrik der Zukunft“

von Günther Schmitt, Fondsmanager des Raiffeisen-MegaTrends-Aktien.

Auf die großen Industrierevolutionen Mechanisierung, Elektrifizierung, Automatisierung folgt nun mit der Vernetzung die vierte große industrielle Revolution (Industrie 4.0). In der Fabrik der Zukunft werden somit einzelne Prozesse und Anlagen vernetzt und stehen in ständiger Kommunikation miteinander. Vereinfacht gesagt: die Verbindung fortgeschrittener Industrieautomatisierung mit dem Internet der Dinge. Der Raiffeisen-MegaTrends-Aktien investiert u.a. in Unternehmen, die bei dieser Revolution federführend mit dabei sind und daher Zukunftsfähigkeit und Wachstum versprechen.

Die Fabrik der Zukunft ist die Vision einer flexiblen, intelligenten und selbstlernenden Fabrik mit sehr hohem Automatisierungsgrad und ressourcenschonender Produktion, die die Vernetzung aller Bestandteile voraussetzt. Wichtige Charakteristika sind zum Beispiel die Verbreitung neuer Technologien, wie der 3D-Druck für Werkzeuge und Kompenenten, der großflächige Einsatz von Robotern, die mit Menschen zusammenarbeiten, maschinelles Sehen, Erkennen und Lernen oder auch Lagerautomatisierung. An allen wichtigen Schnittstellen sammeln Sensoren große Mengen an Daten, die kumuliert und analysiert werden, um zeitnah Rückmeldungen in den Entwicklungs- oder Produktionsprozess einzuspeisen. Die Komplexität der Software nimmt stetig zu, die Steuerung und Kontrolle der Fertigung wird sich schrittweise von der Hardware in Richtung immer höherer Software- Ebenen verschieben. Die Treiber hinter diesen Entwicklungen sind vielfältig. Zum einen führt die zunehmende Kundenzentrierung zu einem gesteigerten Bedürfnis nach Flexibilität und Individualisierung der Massenfertigung. Zum anderen müssen neue Wege gefunden werden, um die Produktivität und Effizienz zu verbessern.

Vernetzung betrieblicher Einheiten mittels intelligenter Systeme

Das Industrielle Internet der Dinge (IIoT, Industrial Internet of Things) stellt die genannte Vernetzung der betrieblichen Einheiten mittels intelligenter Systeme und flexibler Produktionstechniken dar. Ein zentraler Bestandteil davon ist das sogenannte Product Lifecycle Management (PLM), durch das die optimale Produkteffizienz über den gesamten Lebenszyklus, von der Entwicklung über den Betrieb bis hin zur Entsorgung, ermöglicht wird. Die Verbreitung des Konzepts Industrie 4.0 wird zum einen durch den großflächigen Software-Einsatz ermöglicht. Zum anderen ist die Verbreitung von Cloud-Lösungen eine ebenso wichtige Voraussetzung. Diese ermöglicht es, kostengünstig große Datenmengen zu speichern und zu analysieren. Die Verarbeitung und Entscheidungsfindung findet nicht mehr dezentral statt (bei jeder einzelnen Anlage/jedem Fertigungsschritt), sondern wird in der Cloud zentralisiert. Mit flächendeckender Ausbreitung der nächsten Mobilfunkgeneration (5G) wird auch das derzeit noch mancherorts auftretende Problem der Verzögerung beim Datentransfer der Vergangenheit angehören. Unternehmen, die schon frühzeitig über ein umfassendes digitales Angebot verfügen, können so den Markt stark prägen und ihre Positionierung durch den First- Mover-Vorteil zementieren. Im Bereich Automatisierung bzw. Robotik eröffnen neue technologische Entwicklungen (Griff-in-die-Kiste, Handhabung besonders kleiner Teile etc.) derzeit noch nicht erschlossene Einsatzmöglichkeiten, auch innerhalb des Industriesektors selbst.

Logistik 4.0 – effizientes Beschaffungs- und Lagersystem

Auch auf den Bereich Logistik kommen weitreichende Änderungen auf Unternehmen zu. In Teilbereichen haben sich Lösungen schon jetzt durchgesetzt (automatische Förderzeuge, Fließbänder, Sortiermaschinen). Andere Einrichtungen wie automatische Regalsysteme, der Einsatz von Datenbrillen oder Drohnen (z. B. für eine laufende Inventur) sind derzeit noch nicht breitflächig etabliert. Die Entwicklung Richtung Logistik 4.0 ist zu einem notwendigen Wettbewerbsfaktor geworden.

Investitionen in die Fabrik der Zukunft: Raiffeisen-MegaTrends-Aktien

Investitionsmöglichkeiten, die sich für den Raiffeisen-MegaTrends-Aktien ableiten lassen, betreffen das Industrielle Internet der Dinge, Automatisierung und Robotik sowie Logistik. Der Raiffeisen- MegaTrends-Aktien hält derzeit rund 20 Titel, die diese Bereiche abdecken. Die Bedeutung der Vernetzung einzelner Geräte sowie des Einsatzes von Software spiegelt sich auch in der Sektorallokation der ausgewählten Titel wider, die mehrheitlich im IT-Bereich angesiedelt sind. Der Investitionsbereich Industrielles Internet der Dinge wird zum Beispiel von Industrie-Konglomeraten wie Siemens und General Electric abgedeckt, die beide federführend in der Entwicklung entsprechender Plattformen sind und ganzheitliche Lösungen anbieten. Die Unternehmen Nidec, Fanuc und Keyence sind Marktführer im Bereich der Industrieroboter. Kühne + Nagel hat als Logistik- Unternehmen sehr früh das Thema Digitalisierung aufgegriffen und in ein umfassendes Produktangebot einfliessen lassen. Die Produkte von Taiwan Semiconductor finden unter anderem bei Drohnen Verwendung.