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Finanzbildung wird Pflicht an Japans weiterführenden Schulen

Markets and NewsFinanzbildung wird Pflicht an Japans weiterführenden Schulen

Ein Kommentar von Naoki Kamiyama, Chief Strategist bei Nikko AM: Zu den Initiativen von Premierminister Kishida für den „neuen Kapitalismus“ ist der „Plan zur Verdoppelung des Einkommens aus Vermögen“. Dieser zielt darauf ab, das Einkommen der Haushalte aus der Anlage von Finanzvermögen zu verdoppeln. Einer der wichtigsten Ansatzpunkte ist das Nippon Individual Savings Account (NISA), in dem derzeit fünf Jahre lang keine Kapitalertragsteuern auf Investitionen anfallen.

Bei einer Rede an der New Yorker Börse Ende September deutete Kishida an, dass diese steuerfreie Anlagezeit auf dauerhaft verlängert werden könnte. Kishida wies darauf hin, dass von den geschätzten 2.000 Billionen Yen an privatem Finanzvermögen nur etwa 10 % in Aktien investiert sind. Die Regierung würde diese Quote gerne erhöhen.

Damit japanische Privatpersonen mehr in heimische Aktien investieren, muss Kishida jedoch möglicherweise die Vorliebe seiner Landsleute für US-Aktien überwinden. Außerdem neigen viele derjenigen, die sich am heimischen Markt beteiligen, dazu, sich auf den kurzfristigen Handel zu beschränken, anstatt langfristig zu investieren.

Steuerliche Anreize im Zusammenhang mit Kapitalgewinnen allein dürften die Präferenzen und das Verhalten der Anleger nicht wesentlich ändern. Eine Verbesserung der finanziellen Bildung könnte langfristig eine größere Wirkung entfalten. Seit kurzem wurde die Finanzbildung zu einem obligatorischen Teil des Lehrplans weiterführender Schulen. Es könnte ein Jahrzehnt oder länger dauern, bis dieses Vorhaben Früchte trägt. Unter anderem müssen Lehrkräfte ausgebildet werden, die für die Vermittlung von Finanzwissen qualifiziert sind. Neben der Verbesserung des Finanzwissens wird die Regierung auch Maßnahmen ergreifen müssen, die die Attraktivität Japans als Investitionsstandort deutlich erhöhen.