Friday 26-Apr-2024
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Broken Deals bestimmen Frankfurter Investmentmarkt für gewerbliche Immobilien

OpinionsBroken Deals bestimmen Frankfurter Investmentmarkt für gewerbliche Immobilien

Das Investmentvolumen für gewerblich genutzte Immobilien und Entwicklungsgrundstücke am Markt Frankfurt beträgt laut der international tätigen Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) im 1. Quartal 2023 rund 165 Mio. Euro. Verglichen mit dem Vorjahr entspricht das einem Umsatzrückgang von 93 Prozent. Auch der 10-Jahresdurchschnitt wurde um 85 Prozent verfehlt. Ein noch niedrigeres Ergebnis innerhalb der ersten drei Monate eines Jahres gab es zuletzt vor dreizehn Jahren.

Keine großvolumigen Transaktionen
Mit knapp 80 Mio. Euro entfallen 48 Prozent des verzeichneten Transaktionsvolumens auf Grundstücke, mischgenutzte Objekte und Rechenzentren. Circa 45 Prozent (rund 75 Mio. Euro) wurden durch den Verkauf von Büroimmobilien generiert. In dieser Assetklasse fanden ausschließlich Transaktionen im kleinvolumigen Bereich bis 30 Mio. Euro statt. Den Schwerpunkt bildeten Objekte der Risikoklassen Value-Add und Opportunistic, die in Randlagen des Marktgebietes generiert wurden.

Die Verkäufe von Logistik- und Industrieimmobilien erreichten einen Quartalsumsatz von circa 10 Mio. Euro und stellen damit rund 7 Prozent des Gewerbetransaktionsvolumens dar. Verkäufe von Einzelhandelsimmobilien sowie Hotels fanden innerhalb des 1. Quartals nicht statt.

Michael Fleck, Head of Capital Markets Frankfurt bei Cushman & Wakefield, erläutert: „Abgebrochene oder eingefrorene Transaktionen im Volumen von mehr als 2 Mrd. Euro in den vergangenen zwölf Monaten zeigen, wie groß der Produktmangel und die anhaltenden Unsicherheiten im Finanzierungsbereich sind. Das spiegelt das Ergebnis des 1. Quartals am Frankfurter Gewerbeinvestmentmarkt wider und kann zugleich als Omen für ein rekordverdächtig niedrig ausfallendes Transaktionsvolumen 2023 interpretiert werden.“

Renditen steigen weiter
Die Nettoanfangsrendite für Büroobjekte mit erstklassiger Qualität in Spitzenlagen liegt Ende des 1. Quartals 2023 bei 3,80 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal entspricht das einem Anstieg von 45 Basispunkten. Auch die Nettoanfangsrendite für Büroobjekte erstklassiger Qualität in dezentralen Lagen steigt auf 5,50 Prozent und liegt damit 50 Basispunkte über dem Wert des Vorquartals.

Erstklassige Logistikimmobilien werden aktuell mit einer Spitzenrendite von 4,15 Prozent gehandelt. Dieser Wert entspricht einem Anstieg um 15 Basispunkte gegenüber Ende Dezember 2022. Für innerstädtische Geschäftshäuser wurden 4,10 Prozent notiert und damit 35 Basispunkte mehr als im 4. Quartal 2022.