Friday 26-Apr-2024
2.6 C
Frankfurt am Main

LGIM verstärkt Engagement für Klima, Gesundheit, Vergütung und Diversität

OpinionsLGIM verstärkt Engagement für Klima, Gesundheit, Vergütung und Diversität

Legal & General Investment Management (LGIM), einer der weltweit größten Vermögensverwalter, dokumentiert mit seinem zwölften “Active Ownership Report”, wie er 2022 im Interesse seiner Anleger mit Unternehmen weltweit zusammengearbeitet hat, um Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen zu stärken und zu fördern.

Während Unternehmen auf der ganzen Welt mit den Folgen der russischen Invasion in der Ukraine, Inflationsdruck und volatilen Märkten zu kämpfen hatten, setzte LGIM seine Zusammenarbeit mit Unternehmen fort und zog die Führungsetagen zu kritischen Themen wie Klimawandel, Biodiversität, Gesundheit und Diversität zur Rechenschaft:

LGIM gab 2022 in insgesamt 171.000 Fällen auf mehr als 15.750 Hauptversammlungen seine Stimme ab.

LGIM hat 80 Unternehmen identifiziert, die die Mindeststandards des Klimaberichts “Climate Impact Pledgenicht nicht erfüllten. Die Anzahl der Unternehmen, mit denen LGIM im Dialog steht, wurde mit mehr als 5.000 Unternehmen aus 20 klimakritischen Sektoren mehr als verfünffacht. Die Ergebnisse dieser erweiterten Kampagne werden im Juni 2023 veröffentlicht.

LGIM stimmte gegen 69 Unternehmen des FTSE 100 und des S&P 500 mit ausschließlich männlichem Vorstand und verhandelte mit acht Unternehmen wegen mangelnder Vielfalt im Vorstand.

LGIM setzte sich für existenzsichernde Löhne für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein und stellte den Unternehmen ein Ultimatum, bis 2025 ihre Strategie für existenzsichernde Löhne offenzulegen.

Besondere Bedeutung misst LGIM den finanziellen und gesundheitlichen Risiken durch Antibiotikaresistenzen bei. Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, welche drastischen Folgen die verzögerte Reaktion auf eine Gesundheitskrise sowohl für das menschliche Leben als auch für die finanzielle Sicherheit hat.

Michelle Scrimgeour, CEO von LGIM, kommentierte: „Im Sinne unserer Kunden liegt es in unserer Verantwortung, uns mit den Unternehmen, in die wir investieren, über wichtige Themen auszutauschen und diejenigen voranzutreiben, die nachhaltige Märkte und wirtschaftlichen Wohlstand förderen. Im Jahr 2022 haben wir die Schwerpunkte unseres Engagements, bei denen wir den größtmöglichen positiven Einfluss ausüben können, noch präziser definiert – von Klima über Diversität bis hin zur öffentlichen Gesundheit. Wir haben klare Mindeststandards entwickelt, deren Einhaltung wir von den Unternehmen erwarten, in die wir investieren. Als verantwortungsbewusster Investor ist es wiederum unsere Pflicht, dem Markt und den Unternehmen klar zu kommunizieren, welche Maßnahmen wir von ihnen erwarten. Dies sind auch 2023 unsere Prioritäten, für die wir uns engagieren werden.“

Klima und Biodiversität

LGIM hat sein Engagement verstärkt, um den Übergang zu Netto-Null und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen zu erleichtern. 2022 stimmte LGIM über 99 klimabezogene Aktionärsvorschläge ab und unterstützte 77 davon. Davon entfielen 57 auf Nordamerika, 12 auf Japan und drei auf das Vereinigte Königreich. Im Verlauf des Jahres stimmte LGIM gegen 32 von 48 von der Unternehmensleitung vorgeschlagene “Say on Climate”-Vorschläge.

LGIM hat außerdem 80 Unternehmen identifiziert, gegen die Stimmrechtssanktionen verhängt werden könnten, weil sie die Mindeststandards des Climate Impact Pledge nicht erfüllen. Zwei Unternehmen wurden aus der Future World Fondspalette entfernt und eines wurde wieder aufgenommen. Während LGIM weiterhin mit seinem Engagement und Abstimmungssanktionen Druck ausübte, sank die Zahl der Unternehmen, gegen die Sanktionen bei Abstimmungen im Rahmen des Pledge verhängt wurden, im Vergleich zu 2021 um mehr als ein Drittel (35%), was ein Zeichen für verbesserte Praktiken und Offenlegungen sowie einen verstärkten globalen Fokus auf den Klimawandel ist.

Vielfalt in den Führungsetagen und Vergütung von Führungskräften

2022 war die erste Hauptversammlungssaison, in der LGIM gegen Unternehmen des FTSE 100 und des S&P 500 gestimmt hat, weil ihre Vorstände keine ethnische Vielfalt aufwiesen. 2022 engagierte sich LGIM bei acht Unternehmen, bei denen eine mangelnde ethnische Vielfalt in den Vorständen festgestellt wurde, und stimmte gegen ein Unternehmen, das überhaupt keine ethnische Vielfalt ausweisen konnte.
Für 2023 sind erneut Sanktionen vorgesehen, wenn die Diversität auf Vorstandsebene nicht verbessert wird.

2023 wird LGIM sein Engagement auf kleinere Unternehmen ausweiten, um auch dort eine ethnische Vielfalt auf Vorstandsebene zu gewährleisten, und sich mit Nachzüglern innerhalb der Indizes FTSE 250 und Russell 1000 auseinandersetzen. Um zu verdeutlichen, dass weitere Fortschritte bei der Verbesserung der Geschlechtervielfalt erforderlich sind, hat LGIM gegen 70 Unternehmen des FTSE 100 und des S&P 500 gestimmt, die ausschließlich männliche Vorstände haben.

Lohngleichheit und Bekämpfung der Armut

LGIM hat sich weiterhin für existenzsichernde Löhne für Arbeitnehmer eingesetzt. Ein Thema, das durch die langfristigen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, die Inflation und die Folgen des Krieges zwischen Russland und der Ukraine in den Mittelpunkt gerückt ist.

2022 führte LGIM 38 Gespräche mit 23 Unternehmen über Einkommensungleichheit und votierte in gut 100 Abstimmungen zu sozialen und gesellschaftlichen Themen, darunter Arbeitsrechte, Ungleichheit und Diskriminierung. LGIM ist zudem dem Zusammenschluss von 19 Finanzdienstleistern “Platform for Living Wage Financials” beigetreten, um die Unternehmen, in die investiert wird, zu ermutigen und gleichzeitig zu überwachen, ob sie sich verpflichten, existenzsichernde Löhne für die Arbeitnehmer in ihren Lieferketten gewährleisten.

Antimikrobielle Resistenzen

Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet Antibiotikaresistenz als eine der zehn größten Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit (1). Sie war 2019 für 1,27 Millionen direkte Todesfälle verantwortlich (2) und wird voraussichtlich zu einem Verlust von 3,8 Prozent des globalen BIP führen. Diese Größenordnung ist mit der Finanzkrise 2008 vergleichbar (3).

LGIM ist der Ansicht, dass die Maßnahmen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor nicht ausreichen, um katastrophale Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft zu verhindern. LGIM nutzte seine Stimmen während der HV-Saison 2022, um die Aktionärsanträge zu unterstützen, die sich direkt mit Antibiotikaresistenz befassten. Bei Abbott Laboratories unterstützte LGIM den Vorschlag, einen Bericht über die Kosten der antimikrobiellen Resistenz für die öffentliche Gesundheit zu fordern.
Bei Hormel Foods Corporation und McDonald’s unterstützte LGIM im zweiten Jahr in Folge Aktionärsanträge, die einen ähnlichen Bericht forderten.

Zum vollständigen zwölften Active Ownership Report.

Mehr Information zu LGIMs Abstimmungsplänen für 2023.

Endnoten

1) Die Weltgesundheitsorganisation, https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/antimicrobial-resistance

2) The Lancet ‘Globale Belastung durch bakterielle Resistenz gegen antimikrobielle Mittel im Jahr 2019: eine systematische Analyse’, Januar 2022

3) Die Weltbank, “Abschlussbericht, Arzneimittelresistente Infektionen. A threat to Our Economic Future”, März 2017, Weltbank