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Weitreichende fiskal- und geldpolitische Schritte

OpinionsWeitreichende fiskal- und geldpolitische Schritte

Für uns alle liegt ein ereignisreiches Wochenende hinter uns. Die österreichische Bundesregierung hat weitreichende Maßnahmen, die auch uns im täglichen Leben deutlich beeinflussen werden, erlassen.

Dasselbe gilt – wenn auch in unterschiedlichen Ausmaß – für andere Länder und die Wirtschaft, denn seit Freitag wurden mehrere weitreichende fiskal- und geldpolitische Schritte gesetzt:

  • Am Freitag beschloss die deutsche Bundesregierung ein Maßnahmenpaket, um Unternehmen bei der Bewältigung der Auswirkungen durch das Corona-Virus zu unterstützten. Der Kreditanstalt für Wiederaufbau (einer Förderbank, KfW) kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Sie solle die kurzfristige Versorgung von Unternehmen (von Klein- bis Großbetrieben) mit ausreichend Liquidität sicherstellen. Somit werden für deutsche Unternehmen bis zu einer halben Billion Euro zur Verfügung gestellt werden. Aus unserer Sicht ist dies ein enorm wichtiger Schritt in Deutschland, denn somit ist sichergestellt, dass kurzfristige Liquiditätsengpässe bei Unternehmen und damit Konkurse verhindert werden können.
  • Ebenfalls am Freitag rief der US Präsident den landesweiten Notstand aus. Dies ermöglicht die Freigabe von Soforthilfen in der Höhe von USD 50 Mrd. Weiters wurde angekündigt, dass keine Zinszahlungen auf Studentenkredite zu leisten sind und Zuschüsse für Krankenstände.

Durch diese Schritte schlossen die Aktienmärkte am Freitag durchwegs im Plus. Europa (EuroStoxx 50) lag bei +1.6%. Am höchsten fielen jedoch die Gewinne in den USA aus. Befand sich der S&P500 tagsüber schon im Plus kam es in der letzten halben Stunde des Handelstags zu einer deutlichen Rallye.

Befeuert durch die Ankündigung von Donald Trump schloss der Leitindex bei +9.3%. Dies war der höchste Zugewinn an einem einzelnen Tag seit 2008.

Zinsschritt der US-Notenbank

Am Sonntag setzte die US Notenbank einen weiteren Zinsschritt. Obwohl dieser erwartet wurde, war der Zeitpunkt (Sonntagnachmittag – Lokalzeit USA) überraschend. Die US Fed senkte den Leitzinssatz um einen ganzen Prozentpunkt auf eine Bandbreite für den Leitzinssatz von 0%-0.25%.

Obwohl die Geldpolitik in einer Krise, die durch einen Angebots-Schock ausgelöst wird, weniger effektiv ist, erleichtert es dennoch weitere fiskalpolitische Maßnahmen. Weiters kündigte die Fed auch ein Anleihenankaufprogramm in der Größe von USD 700 Mrd. an.

Auf den Märkten wurde dieser Zinsschritt jedoch nicht positiv aufgenommen. Die hohe Volatilität zieht sich auch im heutigen Handelstag weiter. In den USA wurde wiederum (wie schon in der letzten Woche) der Handel zwischenzeitlich ausgesetzt.

Sowohl die Börsen in Europa als auch in den USA bewegen sich derzeit bei rund 10% im Minus. Die Maßnahmen der US-Zentralbank sind sehr umfangreich, aber auch sehr außergewöhnlich. Dadurch wird signalisiert, dass die Situation tatsächlich ernst ist.

Aktuelle Daten des Coronavirus vom 16.03.2020 (Link hier)

Letztes Update: 16.03.2020; Quelle: Johns Hopkins University Link


Ein Dossier zum Thema Coronavirus: https://blog.de.erste-am.com/dossier/coronavirus/

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Dieser Beitrag erschien zuerst im Blog der Erste Asset Management.

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